Im Umfeld des Rathauses wurde angesichts dieser Absage Skepsis an der Qualifikation der ESC-Gewaltigen der Stadt geäußert: Da gebe es viel Dilettantismus, sagte ein führendes Ratsmitglied. Der ESC werde dennoch ein Erfolg, weil die Stadt an sich attraktiv sei und große Teile des Programms auch.

Dass aber z.B. ein Schützenumzug als Teil des ESC-Programms auf dem Plan steht, halten selbst Vertreter der bürgerlichen Mehrheit im Rat für "provinziell" und überhaupt nicht "zum Anlass passend". "Was hat das mit der Schlagerwelt zu tun? Soll Düsseldorf sich Millionen Menschen mit einem Umzug zeigen, an dessen Spitze die Goldene Mösch getragen wird? Nichts gegen die Schützen, sie sind wertvoll gehören zu unserem städtischen Leben dazu — aber das passt einfach nicht."

Und dass der aus der Werbebranche gekommene Ideen-Geber Ralf Zilligen vor einigen Wochen im ESC-Team bereits das Handtuch warf, kommentierte ein Ratsmitglid der bürgerlichen Parteien so: "Da ist die Welt der Kreativen auf die Frank-Scholz-Geschmackskontrolle gestoßen, das konnte nicht funktionieren." Scholz ist der mächtige persönliche Referent des OB, der auch beim ESC viele Fäden in der Hand hat und selbst in CDU- und FDP-Kreisen hoch umstritten ist.