15 Millionen Euro Kosten Bäder: Stadt saniert und baut

Düsseldorf · Andere Städte schließen Freibäder oder kürzen Öffnungszeiten, Düsseldorf investiert. In den nächsten vier Jahren wird die Stadt mindestens rund 15 Millionen Euro dafür ausgeben.

 Der Unterbacher See ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Der Unterbacher See ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Foto: RP, Werner Gabriel

Der Spaß der Bürger am Schwimmen ist der Stadt Düsseldorf eine Menge Geld wert: Addiert man die Summen, die in den nächsten Jahren für Schwimmbäder ausgeben wird, kommt man — seriös geschätzt — auf mindestens 15 Millionen Euro.

Hintergrund ist allerdings ein starker Sanierungsstau, der sich derzeit in hohem Reparaturaufwand niederschlägt. Aber während andere Städte Bäder aus solchen Gründen schließen müssen oder die Angebote einschränken, kann die Landeshauptstadt sich die Sanierung locker leisten und sogar Luxus-Angebote wie beispielsweise Mitternachts-Sauna im Spaßbad Düsselstrand im Programm behalten.

Allwetterbad Ursprünglich sollte im Flingerer Allwetterbad nach gründlichem Um- und Ausbau ein Schwimmsport-Zentrum entstehen, das auch für internationale Wettkämpfe geeignet gewesen wäre. Als dann bekannt wurde, dass dies — anders als kalkuliert — nicht zwölf, sondern über 20 Millionen Euro kosten würde, war das selbst der wohlhabenden Stadt Düsseldorf zu viel. Man stoppte die Pläne, speckte ab — und wird das Bad nun wieder für die ursprüngliche Summe auf Vordermann bringen. Allerdings wird man sich am Ende vom Schwimmsport-Zentrum verabschiedet haben. Den privaten Nutzern ist das egal: Ihnen bleibt ausreichend Platz erhalten, und auch Schulen und Vereine werden dort Trainingsmöglichkeiten finden.

Oberkassel Das alte Bad in Oberkassel an der Lütticher Straße ist seit langem dringend sanierungsbedürftig. Erst vor wenigen Wochen präsentierte OB Elbers eine Idee, die eine Sanierung überflüssig macht: Er will das Rheinbahn-Gelände an der Hansaallee für Wohnen, Büros und für ein neues Hallenbad nutzen. Dazu will man das Areal nach dem Rheinbahn-Umzug in die Hauptverwaltung nach Lierenfeld an private Investoren verkaufen. Denkbar wäre eine Lösung wie bei den Düsseldorf Arcaden in Bilk: Der private Bauherr akzeptiert als Auflage, dass er ein Hallenbad in den Neubau integriert. Das könnte mit dem Kaufpreis verrechnet werden, so dass die Stadt nicht direkt Geld ausgibt, aber durch Verzicht auf einen Teil der Summe doch Geld in den Neubau investiert. Unterm Strich würde sie vermutlich noch verdienen: Durch den Abriss des Bades an der Lütticher Straße würde Platz frei für Wohnungsbau in in einer sehr begehrten Lage.

Löricker Freibad Wie berichtet, wird das Bad derzeit saniert, man hofft, zum Anfang der Ferien Mitte Juli fertig zu sein. In dem rund 40 Jahre alten Bad hatten sich die Schäden ebenfalls summiert, so dass nun eine ganz große Sanierung fällig ist, die auch nicht in die kühle Jahreszeit gelegt werden kann. Allerdings spielt man offenbar mit der Idee, direkt eine ganz große und sehr attraktive Lösung vorzubereiten: Schon seit langem wird von Besuchern des Bades gefordert, den im Freibadgelände Lörick liegenden alten Rheinarm nutzen zu dürfen. Nun scheint es Ideen zu geben, diese Forderung umzusetzen.

Unterbacher See Auch an diesem riesigen Naturbad, an dem die Stadt über den Zweckverband Unterbacher See beteiligt ist, wird gebaut: Neue Kassenhäuschen sind noch nicht ganz fertig, der Spielplatz wird verbessert. Auf der Nordseite des Sees wird am Bootshafen ein neues Gebäude für den Bootsverleih, die Segelschule und die öffentlichen Toiletten errichtet. Der Rohbau steht bereits, die Fertigstellung ist für Mitte Juni vorgesehen. Der Bootsverleih wurde zwar schon Anfang April aufgenommen, ist aber vorübergehend noch in Containern untergebracht.

(RP)
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