"Airport Grand Prix" Zu den Wurzeln des ESC mit Nicole und Lys Assia

Düsseldorf · Zum Schluss sang Nicole gemeinsam mit ihren Fans "Ein bisschen Frieden, ein bisschen Freude..." Das Lied, mit dem die Sängerin 1982 den Grand Prix Eurovision de la Chanson gewann, ist den Menschen also noch gut in Erinnerung geblieben.

 „Ein bisschen Frieden“, sang Nicole und erinnerte an ihren großen Grand-Prix-Erfolg 1982.

„Ein bisschen Frieden“, sang Nicole und erinnerte an ihren großen Grand-Prix-Erfolg 1982.

Foto: RP, Christoph Göttert

Kein Wunder, dass die 46-Jährige für die meisten Besucher der unumstrittene Gaststar beim "Airport Grand Prix" am Sonntag war, den der Düsseldorfer Flughafen zur Einstimmung auf den Eurovision Song Contest am 14. Mai veranstaltet hat.

 Auch Lys Assia, Gewinnerin des ersten europäischen Schlagerwettbewerbs, war beim Airport Grand Prix dabei.

Auch Lys Assia, Gewinnerin des ersten europäischen Schlagerwettbewerbs, war beim Airport Grand Prix dabei.

Foto: RP, Christoph Göttert

Extra wegen Nicole ist Silke Czarnecki zum Flughafen gekommen. An die alten Zeiten erinnert sich noch gut. Die Düsseldorferin war 14 Jahre alt, als die Saarländerin als erste Deutsche den Grand Prix im englischen Harrogate gewann. Wie immer hat sich damals die Show mit ihren Eltern im Fernsehen angeschaut und tut es heute noch jedes Jahr.

Auch ihre Begleitung Martina Knapp ist eingefleischter Fan des ESC, vermisst aber heute die interessanten Liedtexte, die bei den früheren Ausgaben öfter zu hören waren. "Wir freuen uns, dass die Menschen aus ganz Europa in unsere Stadt kommen", sagt Czarnecki, die sich längst die Tickets für ein Halbfinale gesichert hat.

Einen noch größeren Zeitsprung wagte der Flughafen mit einem besonderen Gaststar. Denn Nicole war nicht die Einzige, die an die inzwischen 56-jährige Geschichte des Schlagerwettbewerbs erinnerte. Lys Assia, die beim allerersten Wettbewerb 1955 für die Schweiz gewonnen hat, ging ebenfalls auf die Bühne des Terminals und spielte ihr damaliges Siegerlied "Refrain".

Nicht viele, aber immerhin einige ältere Besucher ließen sich dabei zum Mitklatschen animieren. Auch die Jüngeren hörten interessiert zu, was die Grand Dame des Chanson über die Anfänge des Grand Prix erzählte. "So kurz nach dem Krieg war die Idee, die Länder Europas zusammenzubringen, damit sich die verschiedenen Nationen und Kulturen besser kennen lernen", erzählt die inzwischen 87-Jährige.

Und auch heute noch findet sie den ESC nach wie vor aktuell. "Das ist doch eine Riesenshow - wo sonst gehen 40 Länder gemeinsam auf eine Bühne?" Die Musik habe sich natürlich verändert. Mit großem Interesse beobachtet sie, dass Lena Meyer-Landrut mit ihrer ungewöhnlichen Stimme Erfolg haben kann. Vergessen sei der Chanson und der klassische Schlager aber längst noch nicht. "Die Jungen sollen durchkommen", sagt die Schweizerin. "Aber wir Alten wollen auch noch ein wenig bleiben."

(RP)
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