Düsseldorf Die beste Nachwuchsforscherin

Düsseldorf · Mit einem speziellen Programm fördert die Medizinische Fakultät der Heine-Uni seit 2010 ihre Doktoranden. Neben spezieller Betreuung gibt es einen internen Doktorandenkongress inklusive Preisverleihung für die beste Arbeit.

 Freuen sich mit Preisträgerin Sara Tucci (Mitte): Ursula Kessen, (Dekanat Medizinische Fakultät), (v.l.), Thomas Zimmermann (Stifter), Joachim Windolf (Dekan der Medizinischen Fakultät), Monika Zimmermann (Stifterin).

Freuen sich mit Preisträgerin Sara Tucci (Mitte): Ursula Kessen, (Dekanat Medizinische Fakultät), (v.l.), Thomas Zimmermann (Stifter), Joachim Windolf (Dekan der Medizinischen Fakultät), Monika Zimmermann (Stifterin).

Foto: Christoph Goettert (goet)

Sara Tucci kommt aus Neapel und forscht seit 2009 im Stoffwechsellabor der Uni-Kinderklinik. Dort ist es der 31-Jährigen gelungen, eine der Ursachen für eine angeborene Stoffwechselkrankheit namens VLCAD-Mangel zu ermitteln. Sara Tucci konnte am Mausmodell nachweisen, dass die Entwicklung dieser akuten Lebererkrankung durch das Fehlen eines bestimmten Enzyms im Fettsäurestoffwechsel entsteht. "Wenn dann diese Moleküle von anderen Molekülen angegriffen werden, entstehen Radikale, die wiederum Zellen zerstören", erklärt die Jungforscherin. Das kann schlimmstenfalls zur Folge haben, dass erkrankte Kinder in Verbindung mit zusätzlichen schweren körperlichen Strapazen daran sterben können.

Jetzt wurde Sara Tucci für ihre Arbeit ausgezeichnet, und zwar mit dem MTZ-Award. Es ist ein Preis für Nachwuchswissenschaftler der Spitzenklasse, der von der MTZ-Stiftung vor drei Jahren ins Leben gerufen wurde. Hinter dem Kürzel MTZ stehen die Namen Monika und Thomas Zimmermann. Das Ehepaar aus Düsseldorf hat sich aus privaten Anreizen dafür entschieden, junge Forscher zu unterstützen. "Die meisten Forschungspreise gehen an Wissenschaftler, die sich bereits etabliert haben", erklärt Thomas Zimmermann.

Das wollten sie durch den MTZ-Award ändern. Der mit 2500 Euro dotierte Preis wird an einer Handvoll ausgewählter Universitäten verliehen, neben Düsseldorf auch in Münster, Freiburg und Heidelberg. Alle zwei Jahre gibt es zusätzlich einen bundesweiten MTZ-Award. "Die Expertise der jeweiligen Medizinischen Fakultäten waren für unsere Standortwahl von Bedeutung", sagt Thomas Zimmermann. Und gerade in Düsseldorf finde sich "außergewöhnliche Forschung". So zählt auch das Stoffwechsellabor unter der Leitung von Ute Spiekerkötter zu einer weltweit fast einmaligen Einrichtung, die sich mit schweren, angeborenen Stoffwechselerkrankungen befasst. "Wir untersuchen Befunde aus aller Welt", erklärt die Preisträgerin.

Mit dem Preisgeld will sich Sara Tucci übrigens Ende August eine Reise zu einem internationalen Kongress nach Genf gönnen, wo sie die Möglichkeit hat, ihre Arbeit vorzustellen und sich mit anderen Wissenschaftlern auszutauschen. An der Heine-Uni wurde das gestern bereits beim zweiten Doktorandenkongress der Medizinischen Fakultät geübt. Mehr als 100 Doktoranden (rund 240 sind es im Schnitt pro Jahr an der Heine-Uni) waren gekommen, um ausgewählte Vorträge von ihren Mitstreitern zu hören und einen Überblick über die Vielfalt möglicher Forschungsbereiche der Uniklinik zu bekommen.

"Es ist uns wichtig, das Einzelkämpferdasein der Doktoranden aufzulösen und die Zusammenarbeit mit anderen Promovierenden und Forschern zu fördern", betonte Joachim Windolf, Dekan der Medizinischen Fakultät.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort