Düsseldorf Klassiker in Grafenberg

Düsseldorf · Bei den German 1000 Guineas ist am Sonntag auf der Galopprennbahn in Grafenberg Djumama die große Favoritin. Ihre Konkurrenz kommt bei dem seit 1948 ausgetragenen Stutenklassiker ausnahmslos aus Deutschland

Die "German 1000 Guineas", der seit 1948 in Grafenberg gelaufene Stutenklassiker des deutschen Galopprennsports, war einst das erste wichtige Rennen der Saison. Gelaufen Anfang Mai, ein Rennen mit vielen Fragezeichen, oft genug Erstauftritt im Jahr für die hochklassigen Pferdedamen.

Doch dieser frühe Termin stand insbesondere bei den Trainern in der Kritik. Nach der Winterpause seien die dreijährigen Vollblüter noch nicht so weit, es bedürfe Vorbereitungsrennen, ein späterer Termin wäre günstiger. Den gibt es jetzt, morgen, wenige Tage vor Sommerbeginn, doch ob er dem Rennen gut getan hat, darf bezweifelt werden.

Ein sportliches Highlight ist es in jedem Fall, schließlich geht es um stolze 125 000 Euro. Doch mit neun Stuten ist das Rennen nicht gerade kopfstark besetzt – das kleinste Feld seit 1985. Zudem sind die einheimischen Teilnehmerinnen unter sich. Es fehlt ein ausländischer Gast, denn die Großereignisse ballen sich in diesen Wochen. Den beteiligten Aktiven dürfte der Termin letztlich egal sein, sie haben darauf hingearbeitet, wie etwa der Kölner Trainer Andreas Löwe. Als Spezialist für Stuten wird der 68-Jährige bezeichnet, auch wenn er das nicht gerne hört.

Dreimal hat er die Guineas seit 2002 gewonnen, zweimal war er Zweiter, diesmal stellt er die Favoritin. Die heißt Djumama. Löwe hat sie im November 2009 für 25 000 Euro bei einer Auktion in England gekauft. Für Frank Janorschke aus Erftstadt, der auf Anonymität so viel Wert legt, dass er einer Fachzeitung sogar nur ein ein Interview gewährt hat, ohne dass sein Name erwähnt wurde.

Wer auf dem Siegerpodest steht ist jedoch nicht anonym, dies ist Janorschke bei Djumama schon dreimal passiert. So oft ist die Stute am Start gewesen, sie ist ungeschlagen, gilt als Nummer eins im Jahrgang. "Sie ist bestens drauf, arbeitet gut", gab Jockey Andreas Helfenbein vor einigen Tagen zu Protokoll. Der 43-Jährige gehört inzwischen auch schon zu den Veteranen der Szene, für Löwe hat er schon vor fünf Jahren die Guineas gewonnen, gegen eine Wiederholung haben beide nichts.

Der Trainer hat mit Lips Poison allerdings noch ein anderes Eisen im Feuer. Die Stute gehört Hans-Dieter Lindemeyer aus Taucha, war allerdings schon einmal hinter Djumama. Um sie um die Bahn zu reiten, wird die französische Spitzenkraft Davy Bonilla (37) eingeflogen. Sieben andere Stuten wollen einen Löwe-Sieg verhindern: Kollege Peter Schiergen ist ebenfalls doppelt vertreten, mit Wolkenburg, die Stalljockey Andrasch Starke reitet, und Aigrette Garzette, für die Filip Minarik gebucht wurde. Ortskenntnis hat bereits Quesada, denn die hat in Grafenberg bereits den Henkel-Stutenpreis gewonnen.

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