Kommentar Chance für Einigung vertan

Düsseldorf · Wieder einmal hat der Oberbürgermeister eine Gelegenheit verstreichen lassen, sich mit der Feuerwehr zu versöhnen. Seine Weigerung, auch nur über den Antrag zu beraten, der ihn zur Rückkehr an den Verhandlungstisch bewegen sollte, ist nicht nur bei den beamteten Lebensrettern auf den Zuhörerplätzen auf blankes Unverständnis gestoßen.

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Foto: Endermann, Andreas

Die formaljuristischen Begründungen stehen in keinem Verhältnis zum Anspruch der Feuerwehrleute auf Respekt und auf Anerkennung der von ihnen längst erbrachten Leistung. Stattdessen geht das Rathaus immer weiter auf Distanz zur Feuerwehr, bestellte sogar am Vorabend der Ratssitzung die Brandsicherheitswache ab.

Dass sie wegen eines neuen Rettungswegs überflüssig sein soll, ist unglaubwürdig. Denn von diesem neuen Fluchtweg wusste im Saal offensichtlich niemand — und ein Rettungsweg, den keiner kennt, kann gar nichts ersetzen. Vielleicht hat es aber auch etwas Gutes, dass der Antrag auf neue Verhandlungen gestern nicht beraten wurde.

Wäre er von der Mehrheit abgelehnt worden, hätte sich die Tür zu neuen Gesprächen endgültig geschlossen. Vielleicht gelingt es hinter den Kulissen doch noch, einen Weg für eine Verständigung zu finden. Auf Dauer können beide Seiten in diesem Streit nur verlieren. Vor allem der OB selbst.

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