Prozessauftakt Betrüger "zaubert" Hundert-Euro-Scheine
Düsseldorf · Vor dem Amtsgericht wird der Fall eines 36- Jahre alten Mannes verhandelt, der mit angeblich magischen Chemikalien in Düsseldorfer Hotels aus schieferähnlichen Platten "echte" Hundert-Euro-Scheine fabriziert und gutgläubige Zuschauer um mehrere tausend Euro geprellt haben soll.
Die Maschen der Trickbetrüger
Die Anklage wegen vierfachen Betruges und wegen Diebstahls wollte das Amtsgericht am Dienstag prüfen. Doch der Angeklagte wollte mit den ihm vorgeworfenen Betrügereien nichts zu tun haben. Der Prozess wurde abgebrochen und soll im Januar mit den Opfern als Zeugen wiederholt werden.
Kontakte zu Opfern hatten der Angeklagte und ein als sein Vater auftretender Komplize als Interessenten für Immobilien geknüpft. Die Anbieter bekamen von den Tätern dann jedoch fantastische Geschichten aufgetischt. Um den Kaufpreis für die Immobilie zahlen zu können, müsse man einen Koffer bei einer Sicherheitsfirma auslösen und bräuchte 7500 Euro. Im Rollkoffer befänden sich dann schwarz verfärbte Geldscheine (angeblich für eine Million Euro), die mit Chemikalien schnell entfärbt werden könnten.
Das Duo bekam das Geld. Doch um den Trick durchzuführen, baten beide noch mal um 8000 Euro in unverfärbten Scheinen und bekamen auch diesen Betrag. Nach der "Umwandlung" von schwarzem Papier in "echte" Scheine sollte ein Opfer das Paket dann "zum Trocknen" auf eine Heizung legen. Doch vom Heizkörper ist dieses Paket spurlos verschwunden — mit den echten 8000 Euro.
Einem anderen Opfer machten die Täter weis, sie würden ihren "wertvollen" Koffer zurücklassen, müssten mit 3000 Euro in bar aber neue Chemikalien kaufen. Als sie dieses Geld bekamen, verschwanden die beiden.
Mit einem Fingerabdruck des Angeklagten auf einem Chemikalien-Fläschchen will die Anklage dem 36-Jährigen jetzt aber nachweisen, dass er einer dieser Täter gewesen ist. Der nächste Gerichtstermin ist für den 29. Januar geplant, dann auch mit Zeugenaussagen.
