Nach Sturz Bänke am Düsseldorfer Rheinufer gefordert

Düsseldorf · Der mit viel Glück gerade noch einmal glimpflich verlaufene Vier-Meter-Sturz eines jungen Mannes von der Kaimauer in der Altstadt hat die Bürger für die Gefahren am Rheinufer in der Altstadt sensibilisiert. Viele Menschen setzen sich auf die Kaimauer, weil sie andere Sitzgelegenheiten vermissen.

 Mehrere, meist junge Altstadtbesucher überstiegen gestern den neuen Zaun. Einige regen an, vor dem Gitter Bänke aufzustellen.

Mehrere, meist junge Altstadtbesucher überstiegen gestern den neuen Zaun. Einige regen an, vor dem Gitter Bänke aufzustellen.

Foto: PFW

Was die Kletterer reizt: Der direkte Blick auf den Strom, die Schiffe und der Blick aufs gegenüberliegende Ufer. "Wir vermissen vor dem neuen Gitter Sitzbänke, von denen aus wir den tollen Blick genießen können", sagen drei, die am Nachmittag das tolle Wetter zum Entspannen nutzten. Dass die Kletterpartie im Zweifel im Krankenhaus oder im eiskalten Rheinwasser enden könnte, so weit denken die meisten nicht. Tenor: "Wir sind ja nicht betrunken."

Schwerer Unfall an Altweiber

Doch die Risiken sind erheblich. Nicht jeder, der auf Mauern und über Zäune klettert, hat so viel Glück wie der junge Mann, der sich am vergangenen Wochenende nach seinem Vier-Meter-Sturz festhalten konnte und von Tauchern der Feuerwehr gerettet wurde. Zur Erinnerung: Nur wenige Meter weiter war an Altweiber ein 17-jähriger Ratinger von der oberen Mauer rund sieben Meter tief auf das Untere Rheinwerft gestürzt. Inzwischen ist er außer Lebensgefahr. Sein Leben verloren hatte dagegen ein Besucher, als er sich am Rosenmontag 2011 gegen ein nicht gesichertes Tor der alten Absperrung gelehnt hatte und in die Tiefe gestürzt war. Daraufhin hatte die Stadt den heutigen Zaun für rund 1,4 Millionen Euro errichtet.

Auf den Vorschlag, Liebhabern des Rheinpanoramas mit Bänken den Anreiz zum Klettern zu nehmen, reagierte die Stadt in einer ersten Einschätzung zurückhaltend. "Dass man über den neuen Zaun nicht einfach drübersteigt und sich in Gefahr begibt, muss jedem klar sein", sagte ein Stadtsprecher. "Wir nehmen jede Anregung auf, aber die Erfolgsaussichten halte ich in diesem Fall für nicht sehr hoch."

(jj)
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