Hünxe Planen für die Zeit nach Kyrill

Hünxe · Der Orkan "Kyrill", der Deutschland Anfang des Jahres heimsuchte, sorgte für massive Schäden. Entwurzelte und umgeknickte Bäume gab es zuhauf. Welche Auswirkungen hat das für die Waldbesitzer im Kreis Wesel?

Blick zurück: Orkan "Kyrill" verursacht Waldschäden
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"Und dann kam der 18. Januar...", begann Otto Pöll, Forstdirektor des Regionalforstamtes Niederrhein, seinen Vortrag über die Situation am Holzmarkt. Die Bezirksgruppe Kreis Wesel des Waldbauernverbandes hatte den Forstdirektor zu ihrer Mitgliederversammlung in der Gaststätte "Alt-Peddenberg" in Drevenack eingeladen.

Der 18. Januar war der Tag, an dem der Orkan Kyrill das Land heimsuchte und auch die Wälder am Niederrhein verwüstete. "Wir haben erhebliche Waldflächen verloren", kommentierte Otto Pöll die Schäden durch den Orkan. Etwa 135 000 Festmeter Holz (ein Festmeter entspricht einem Kubikmeter Holz ohne Zwischenräume) hatten nach dem Orkan allein am Niederrhein auf dem Boden gelegen. Der Sturm hatte auch den Holzmarkt einbrechen lassen, da die Waldbesitzer das Holz natürlich möglichst schnell loswerden wollten. "Bei allem Ärger, den wir mit Kyrill hatten, sind wir trotzdem noch mit einem blauen Auge davongekommen", meinte der Forstdirektor des Regionalforstamtes Niederrhein weiter. An anderen Orten seien die Existenzen von Waldeigentümern durch die Orkanschäden gefährdet.

Für die Zukunft bei den Holzpreisen hatte Otto Pöll dann noch eine günstige Prognose parat. "Ich bin mir sicher, dass wir in den nächsten Jahren einen boomenden Markt im Bereich Frischholz bekommen werden", sagte er.

Ein weiteres Thema des Forstdirektors war die Neuorganisation der Forstämter. Künftig werden 15 Regionalforstämter sich um die etwa 1,1 Millionen Hektar Wald im Bundesland kümmern. Das Regionalforstamt Niederrhein ist dabei nicht nur für die Bäume im Kreis Wesel verantwortlich, sondern auch für jene in Städten wie Düsseldorf, Duisburg, Oberhausen, Mönchengladbach, Kleve und Viersen. Ein weiter Verantwortungsbereich für den Forstdirektor. Für die Waldbesitzer wird die Reorganisation allerdings keine großen Folgen haben. "Sie werden nicht viel davon merken", kommentierte Otto Pöll. Die Förster, welche im Moment für die einzelnen Forstbereich verantwortlich sind, sollen dies nach Möglichkeit auch in Zukunft bleiben. So wird es durch die Neuorganisation der Regionalforstämter für die Waldbesitzer keine großen Änderungen geben.

Weiter stand bei der Bezirksgruppe des Waldbauernverbandes die Wahl des Vorstandes auf dem Programm. Der bisherige Vorsitzende Willi Holsteg und sein Stellvertreter Gerd Mölleken wurden dabei einstimmig in ihre Ämter wiedergewählt.

(RP)
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