Ermittlungsergebnis Siegauen-Vergewaltiger legte Zellenbrand selbst

Köln · Der Bonner Siegauen-Vergewaltiger hat das Feuer in seiner Zelle selbst gelegt. Sein Anwalt bestätigte die Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft. Das Motiv für den Brand bleibt unklar.

 Das Gefängnis der JVA in Köln-Ossendorf.

Das Gefängnis der JVA in Köln-Ossendorf.

Foto: Federico Gambarini/dpa

Der Bonner Siegauen-Vergewaltiger hat das Feuer in seiner Zelle selbst gelegt. Sein Anwalt bestätigte die Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft. Das Motiv für die Brandstiftung bleibt unklar.

Der Mann liegt seit dem Brand Mitte Februar im Koma. Die erlittenen Verbrennungen waren so schwer, dass er eine Hauttransplantation benötigte. Außerdem leidet er weiter an den Folgen einer Rauchvergiftung. Sein Anwalt Martin Mörsdorf befürchtet bleibende Gesundheitsschäden.

"Er zeigt inzwischen ein Augenzucken, aber er ist weder wach noch ansprechbar. Ich gehe auch davon aus, dass er das Feuer absichtlich gelegt hat. Aber wie er mir gegenüber aufgetreten ist, passt ein Suizid nicht zu ihm. Über das Motiv kann man nur spekulieren", sagt der Anwalt. Denkbar sei für ihn, dass er sich mit dem Feuer den Weg in die Freiheit ebnen wollte.

Bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln kam laut "Kölner Stadtanzeiger" heraus, dass der Insasse der Justizvollzugsanstalt Köln-Ossendorf seine Bettmatratze und das Bettzeug auf den Boden gelegt und angezündet hat. Der Anfangsverdacht der Brandstiftung bestätigte sich somit. Ein weiterer Insasse und ein Mitarbeiter der JVA erlitten bei dem Vorfall ebenfalls Rauchgasvergiftungen.

Das Gericht sah es bei der Verurteilung im Oktober als erwiesen an, dass der 31-Jährige im April ein junges Paar aus dem Raum Freiburg überfiel, das in der Siegaue bei Bonn zeltete. Der Mann schlitzte demnach nachts das Zelt auf, bedrohte das Paar mit einer Astsäge und vergewaltigte eine damals 23-Jährige. Der 31-Jährige war wegen besonders schwerer Vergewaltigung und räuberischer Erpressung zu elfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt.

(gaa)
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