Leverkusen A1-Brücke: 75 000 Lkw-Fahrer angezeigt

Leverkusen · Verkehrsministerium bestätigte das Lkw-Verbot für die Rheinbrücke Leverkusen.

Auf der Leverkusener A1-Rheinbrücke soll es für Pkw-Fahrer bald schneller vorangehen: Derzeit prüft das NRW-Verkehrsministerium, ob auf dem maroden Autobahnübergang selbst eine dritte Fahrspur für leichte Fahrzeuge geöffnet werden kann. Zu diesem Ergebnis sind die Teilnehmer des Baustellenmanagements gekommen, die gestern auf Einladung der Bezirksregierung Köln tagten. Das Durchfahrtverbot für Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen bleibt mindestens bis Mitte 2015 bestehen.

Immer mehr Lkw-Fahrer modifizieren ihre Laster in strafbarer Weise vor der Fahrt über die Rheinbrücke: Sie kleben ihre Kennzeichen zu oder klappen sie ab. Die Polizei leitete deshalb schon 85 Verfahren wegen Kennzeichenmissbrauchs ein. Fünf Wiederholungstäter, die zehn Mal und mehr verbotenerweise die Rheinbrücke benutzten, erhielten ein Fahrverbot. Dazu kommen rund 75 000 Verfahren wegen des Ignorierens des gut beschilderten Durchfahrtverbotes.

Die Leverkusener A1-Brücke ist durch Risse im Stahlkörper in der Stabilität stark eingeschränkt, sagen Experten. Speziell die schweren Fahrzeuge erzeugen immer wieder neue Schäden. Momentan rollen noch täglich ungefähr 500 Lastwagen über die Brücke, die in Normalzeiten von 21 000 Lkw pro Tag genutzt wurde. In beiden Fahrtrichtungen sind "Gewichtsblitzer" installiert.

Im Frühjahr soll die Entwurfsplanung für den Neubau der Rheinbrücke fertig vorliegen. Im Herbst wird das Baurechtsverfahren gestartet, gleichzeitig gehen die Ausschreibungen raus. Baubeginn ist dann 2017, die erste Brückenhälfte soll 2020 stehen, sagt das Ministerium.

(RP)
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