Kreuzfahrtschiff war tagelang in Seenot "Azamara Quest" erreicht sicheren Hafen

Sandakan · Nach tagelanger Seenot hat das Kreuzfahrtschiff "Azamara Quest" am Sonntag den Hafen der malaysischen Stadt Sandakan erreicht. Das Schiff war zuvor manövrierunfähig vor den Philippinen getrieben. An Bord befinden sich auch Deutsche.

Das Schiff sei in Sandakan angekommen und die Behörden würden nun für die Sicherheit der Passagiere sorgen, erklärte die malaysische Küstenwache. Die "nötige Hilfe" für die rund 600 Passagiere werde bereitgestellt, erklärte die Küstenwache. An Bord befand sich auch "eine zweistellige Anzahl Deutscher", wie eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin sagte.

Botschaftsmitarbeiter seien zur Unterstützung der deutschen Urlauber vor Ort. Insgesamt hielten sich nach Angaben der philippinischen Behörden 590 Passagiere an Bord auf, die meisten von ihnen Europäer, US-Bürger und Australier. Die Zahl der Besatzungsmitglieder wurde mit 411 angegeben.

Das Schiff war am Montag in Hongkong zu einer 17-tägigen Kreuzfahrt aufgebrochen und hatte am Mittwoch seine erste Station Manila verlassen. Auf dem Weg in den Hafen von Sandakan brach am Donnerstagabend ein Feuer aus. Der Brand konnte schnell gelöscht werden, erst am Samstag gelang es der Besatzung aber, zwei ausgefallene Motoren wieder anzuwerfen. Das Schiff wurde von der Küstenwache und von Schiffen der Marine nach Sandakan begleitet. Die Kreuzfahrt sollte dort dann abgebrochen werden.

Von den Passagieren wurde bei dem Brand demnach niemand verletzt, fünf Crewmitglieder erlitten Rauchvergiftungen. Der Kapitän habe sich jedoch dagegen entschieden, die Verletzten per Hubschrauber abtransportieren zu lassen. Sie würden von Ärzten an Bord versorgt, hieß es.

Der jüngste Zwischenfall war ein weiterer Schlag für die Kreuzfahrtbranche, nachdem es in den vergangenen Wochen bereits zwei schwere Unfälle gegeben hatte. Am 13. Januar war der Luxusliner "Costa Concordia" vor der italienischen Insel Giglio mit mehr als 4200 Menschen an Bord auf einen Felsen gelaufen und gekentert. Bei dem Unglück kamen 32 Menschen ums Leben.

Im Februar brach auf einem weiteren Luxusschiff des Unternehmens Costa Crociere im Indischen Ozean ein Brand aus, der einen vollständigen Stromausfall verursachte. Das Schiff wurde anschließend drei Tage lang bis zu den Seychellen abgeschleppt.

(AFP)
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