Verbraucher-Tipps für Kapsel- und Pad-Maschinen Kaffee und Tee auf Knopfdruck

Frankfurt/Main · Die gute alte Kaffeemaschine hat einen schweren Stand: Immer mehr Kaffeetrinker setzen auf Bequemlichkeit und kaufen sogenannte Portionskaffee-Maschinen, bei denen Kaffe mit flachen Filterbeuteln - den Pads - oder mit Kapseln aus Aluminium oder Kunststoff zubereitet wird. Kapselmaschinen gibt es mittlerweile auch für Tee. Die Bequemlichkeit hat ihren Preis. Wie ein Gericht jetzt aber urteilte, dürfen nachgemachte Günstig-Kaffeekapseln in Deutschland uneingeschränkt verkauft werden.

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Foto: ddp

Welche Vorteile haben Portionskaffee-Maschinen mit Pads oder Kapseln?

Der Kaffee muss nicht erst in Filtertüten oder Siebträger portioniert werden. Die Reinigung nach der Benutzung ist einfach, weil die Kaffeebehälter schlicht weggeworfen werden. Zudem können sich Mitglieder in einem größeren Haushalt ihr Getränk je nach Belieben zubereiten: schwarzer Kaffee, Caffè Crema, Espresso, Latte Macchiato. Nicht alle Systeme können allerdings alle Kaffeearten zubereiten. Portionsmaschinen mit Pads etwa bauen häufig nicht den nötigen Druck für Espresso auf.

Wie wirtschaftlich sind Kapseln und Pads?

Bequemlichkeit hat ihren Preis: Kaffee aus Portionsmaschinen ist teurer als aus der Zubereitung von Hand. Eine Tasse Pad-Kaffee kann laut Stiftung Warentest rund 14 Cent kosten; dazu kommt ein Cent für den Strom. Noch teurer sind oft Kaffeekapseln: Eine Kapsel kann über 35 kosten. Eine Packung mit 250 Gramm Espresso im Supermarkt gibt es dagegen ab drei oder vier Euro - pro Tasse sind dies nur wenige Cent. Es gibt auch Kapseln von Drittherstellern zum Selbstbefüllen mit Kaffepulver.

Können Kapseln und Pads auch von anderen Herstellern verwendet werden?

In der Regel passt nur eine bestimmte Form von Kapseln oder Pads in die Portionsmaschinen. Diese können bei der Firma gekauft werden, unter deren Namen der Kaffee und die entsprechenden Maschinen vermarktet werden. Allerdings gibt es auch ein wachsendes Angebot von Pads und Kapseln von Drittherstellern. Diese sind oft günstiger als jene von den Originalherstellern. Allerdings sollte bei Kapseln von Drittfirmen geprüft werden, ob sie tatsächlich passen.

Die Original-Hersteller wehren sich gegen Drittanbieter mit technischen Tricks - oder auch juristisch. Das Oberlandesgericht Düsseldorf entschied kürzlich in einer Eilentscheidung, dass nachgemachte Kapseln ohne Einschränkungen weiter verkauft werden dürfen. Jedoch kommt es in dieser Angelegenheit noch zu einem Hauptverfahren.

Wie umweltverträglich sind Kaffeekapseln und -pads?

Die Umweltbilanz ist unterschiedlich. Pads dürfen in der Regel in die Biotonne, weil sich das Filtergewebe zersetzt. Kapseln aus Kunststoff oder Aluminium dagegen müssen entsprechend entsorgt werden. Möglich ist, die Kapseln nach der Nutzung zu öffnen und das Pulver in den Biomüll zu entleeren. Teils haben Kaffeekapsel-Hersteller auch eigene Rücknahme- und Recycling-Systeme. Andere Firmen vermarkten kompostierbare und abbaubare Kapseln.

(AFP/anch)
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