Eichhörnchen leben gefährlich. Wenn die Tiere im Herbst und Frühjahr anfangen, ihr Futter zu verstecken oder nach einen Partner zu suchen, achten sie in der Regel nicht allzu sehr auf ihre Umgebung, hüpfen auf Straßen und machen den Autofahrern ein rechtzeitiges Bremsen unmöglich. Auf einer stark befahrenen Straße in Berlin wurden im vergangenen Jahr besonders viele Eichhörnchen überfahren.

Diese Unfälle verhindern soll dort nun ein neues Eichhörnchenseil. Ein dickes Tau wird dabei zwischen zwei Bäume an beiden Seiten der Straße gebunden, ungefähr neun Meter in der Höhe. Eichhörnchen haben so die Möglichkeit, gefahrlos die Staße über dieses Seil zu überqueren. Das Eichhörnchen-Seil wird auf Initiative von "Aktion Tier - Menschen für Tiere e.V." installiert.

Zunächst müssen die Eichhörnchen aber an die Benutzung ihrer neuen "Brücke" herangeführt und gewöhnt werden. Dabei sollen an den Seilbäumen angebrachte Futterkästen helfen. "Aktion Tier" hofft, dass diese die Tiere dazu verlockt, das Seil regelmäßig zu benutzen, um die Straße zu überqueren.

In Deutschland gibt es bislang nur ein weiteres Eichhörnchen-Seil: In der ostwestfälischen Kleinstadt Vlotho installierte die Piratenpartei bereits 2012 ein solches Seil, das seitdem von den Eichhörnchen rege genutzt wird. Weitere Eichhörnchen-Brücken existieren unter anderem in den USA und Schottland. Die Organisation "Aktion Tier" sucht nun nach weiteren viel befahrenen Straßen, die von einem Eichhörnchen-Seil profitieren könnten.