Balkon & Garten Schritt für Schritt zum eigenen Schwimmteich

Einen privaten Badesee – wer hätte den nicht gerne? Am besten direkt vor der Haustüre. Mit einem Schwimmteich kann dieser Traum Wirklichkeit werden. Wir erklären euch wie.

Der Schwimmteich ist ein Teich zum Schwimmen. Soviel lässt der Name vermuten. Er vereint die positiven Eigenschaften von Gartenteich und Schwimmbecken. Er kommt ohne Technik und Chemie aus und ist damit günstiger als der Pool. Darüber hinaus sieht der Naturpool das gesamte Jahr über schön aus. Er besteht aus zwei Zonen: einer Schwimmzone und einer sogenannten Regenerationszone. Die Schwimmzone besteht aus einem tiefen, mittigen Schwimmbereich. Die Regenerationszone besteht aus einer flacheren Uferzone. Hier werden Teichpflanzen, Schilfgewächsen und Seerosen angepflanzt. Die Teichpflanzen und Mikroorganismen in der Regenerationszone halten das Wasser auf natürliche Weise klar und sauber.

Wollt ihr euren eigenen Schwimmteich anlegen oder einen Gartenteich zu einem Schwimmteich umbauen, müsst ihr einiges beachten. Das Ökosystem des Schwimmteiches kann bei falscher Planung schnell kippen. Die Folge ist unsauberes Wasser oder explosionsartiges Algenwachstum. Je größer der Schwimmteich gebaut wird, desto stabiler ist das Ökosystem. Da ist auch ein Schwimmteich mit einer Fläche von 300 Quadratmetern keine Fehlinvestition. Die Mindestfläche des Schwimmteichs liegt bei 50 Quadratmetern. Die Hälfte der Fläche wird als Regenerationszone angelegt. Damit sich der Naturpool bei direkter Sonneneinstrahlung nicht zu schnell aufheizt und damit das Algenwachstum beschleunigt, sollte der Schwimmbereich eine Tiefe von zwei Metern erreichen. Ist der Schwimmteich kleiner als 50 Quadratmeter, werden Filter und Pumpen zur Unterstützung der Wasserreinigung nötig.

Die Lage des Schwimmteiches müsst ihr so wählen, dass der Teich um die Mittagszeit im Schatten steht. In der unmittelbaren Nähe von Bäumen sollte er jedoch nicht angelegt werden. Das herabfallende Laub verschmutzt das Wasser und belastet das Ökosystem. Der beste Ort für den Schwimmteich ist in der Nähe des Hauses. Hier liegt der Teich teilweise im Schatten und ihr habt von der Terrasse oder dem Wohnzimmer den besten Blick auf euren Privatsee. Der Pflegeaufwand des Schwimmteichs bleibt das gesamte Jahr über gering. Hin und wieder sollten abgestorbene Teichpflanzen aus dem Uferbereich entfernt werden. Im Herbst könnt ihr dann ein Netz über den Teich spannen, um ihn vor herabfallendem Laub zu schützen.

In 7 Schritten zum eigenen Schwimmteich

Ist das Ökosystem einmal intakt, ist der Gartensee ein Selbstläufer. Doch einen Schwimmteich anzulegen, ist eine größere Investition, die schnell mehrere Tausend Euro kostet. Wer handwerklich begabt ist, kann größere Teile des Baus selbst übernehmen. Dafür müsst ihr euch vor Baubeginn intensiv mit den benötigten Materialien und der Planung befassen. Die beste Zeit für den Baubeginn ist im Herbst.

  1. Bau Planen: Auch wenn ihr kosten sparen möchtet, eine professionelle Planung erspart viele unnötige Kosten und Ärger. Die falsche Größe oder Lage des Pools kann schnell die Kosten eines professionellen Bauplans übersteigen. Die Investition und Beratung durch einen Landschaftsarchitekten lohnt sich.
  2. Schwimmteich ausheben: Mit dem Bauplan in der Hand wird die Fläche des Schwimmteichs markiert. Dann könnt ihr den Teich ausheben. Verschiedene Unternehmen bieten den Verleih von Werkzeugen und Minibaggern mit Fahrer an.
  3. Teichboden schützen: Ist der Teich ausgehoben, wird eine Sandschicht als Schutz und Polster am Teichgrund ausgelegt. Über diese Sandschicht wird Geovlies als zweite Schutzschicht gelegt.
  4. Teichboden mit Teichfolie auslegen: Jetzt wird die Teichfolie ausgelegt. Aufgrund der Größe des Schwimmteiches müssen mehrere Streifen miteinander verschweißt werden. Das Schweißen sollte der Fachmann übernehmen, sonst riskiert ihr, dass die Folie undicht ist. Mit eurem Bauplan könnt ihr die Teichfolie beim Hersteller vor Ort auf die richtige Größe zusammenschweißen lassen. Das spart Kosten.
  5. Regenerationszone und Schwimmzone klar trennen: Die beiden Zonen sollten klar getrennt werden. Erde und Kies vom Uferbereich sollten nicht in den Schwimmbereich fallen. Der Wasseraustausch zwischen beiden Bereichen muss jedoch gewährleistet sein. Die Bereiche können durch einen Holzbalken oder eine Betonwand getrennt werden, die vom Teichboden bis 30 cm unter die Wasseroberfläche reicht.
  6. Teich mit Wasser füllen: Der Schwimmteich kann mit Brunnen- oder Leitungswasser gefüllt werden. Gebt einen Eimer Wasser eines bestehenden Gartenteichs dazu. Aus den Mikroben im Wasser entwickelt sich im Zusammenspiel mit den Teichpflanzen das Ökosystem.
  7. Uferbereich gestalten und Teichpflanzen einsetzen: Nun könnt ihr den Uferbereich gestalten. Kies dient als Teichboden, größere Steine als Dekoelemente. Zum Schluss werden die Teichpflanzen eingepflanzt. Bis sie sich im Teich angesiedelt haben und das Ökosystem sich eingespielt hat, können Monate vergehen.

Und fertig ist der Schwimmteich. Zeit für einen Urlaub im eigenen Garten. Für den Selbstbau des Schwimmteiches sind auch fertige Komplettsets im Handel erhältlich. Mit diesem kleinen Privatsee macht der Sommer so richtig Spaß.

Habt ihr schon den ersten Beitrag unsere Themenspezials "Garten-Highlights" gesehen? Sommer-Iglu & Co. – Rückzugsorte für Garten und Balkon

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