Umfrage Deutsche wollen Organe spenden

Hamburg · Jeder fünfte Deutsche hat einen Organspendeausweis. Der Wunsch, Leben zu retten und anderen zu helfen, ist der häufigste Grund für die Entscheidung zur Organspende.

Für zwei von drei Deutschen ist dies die Hauptmotivation, wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt. Etwa jeder fünfte (21 Prozent) gibt als Grund an, er brauche seine Organe "nach dem Tod nicht". 17 Prozent meinen, sie könnten später vielleicht "selbst ein Organ benötigen".

In Bayern wollen nur fünf Prozent spenden

Allerdings sind die Beweggründe laut Umfrage regional zum Teil sehr unterschiedlich verteilt. Während etwa in Nordrhein-Westfalen 28 Prozent der Menschen angaben, nicht an das Leben nach dem Tod zu glauben und deshalb ihre Organe nicht mehr zu benötigen, liegt der Anteil in Bayern nur bei fünf Prozent.

Der Umfrage zufolge hat mittlerweile jeder fünfte Erwachsene in Deutschland (21 Prozent) einen Organspendeausweis. Bei den Versicherten der TK liegt der Anteil demnach sogar bei 31 Prozent. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte im Februar im Auftrag der TK bundesweit 1001 Menschen ab 18 Jahren zur Organspende.

Mehrere Organspende-Skandale hatten zuletzt zu einem dramatischen Einbruch der Spendenbereitschaft geführt. In den vergangenen Monaten flogen an vier Unikliniken Manipulationen bei Organtransplantationen auf. Dabei sollen Krankenakten manipuliert worden sein, so dass bestimmte Patienten bevorzugt eine Spenderleber erhielten. Derzeit warten in Deutschland rund 12.000 Menschen auf ein Spenderorgan.

(AFP/anch)
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