Herbstferien Super-Stau zum Ferienstart

(RP). Familien, die sich am Freitagnachmittag auf den Weg in den Herbsturlaub machen, müssen sich auf lange Wartezeiten einstellen. Da in zehn Bundesländern die Ferien beginnen, erwartet der ADAC wegen des gleichzeitigen Berufs- und Pendlerverkehrs lange Staus auf allen wichtigen Autobahnen der Region.

 In zehn Bundesländern beginnen am Freitag die Ferien.

In zehn Bundesländern beginnen am Freitag die Ferien.

Foto: DDP

"Wer am Freitag zwischen 14 und 19 Uhr in die Ferien startet, wird auf jeden Fall im Stau stehen", warnte ein Sprecherin: "Wir rechnen mit Staus von fünf bis 15 Kilometer Länge — Fahrbahnverengungen und Sperrungen nach Unfällen nicht einkalkuliert." In diesem Fall seien auch Staus von 20 bis 30 Kilometer Länge denkbar, sagt Florian Mazur, Verkehrsexperte der Universität Duisburg-Essen.

Mit mehrstündigen Wartezeiten müssen Kraftfahrer in NRW vor allem entlang der Nord-Süd-Autobahnen 3 und 57 sowie auf den Ost-West-Adern A 40, 42 und 46 rechnen. Auch die A 1 und A 4 werden stark überlastet sein. Selbst wer am Samstag starte, habe nur Aussicht auf drei, vier staufreie Stunden, wenn er bereits gegen vier Uhr morgens aufbreche, so der ADAC.

Der zeitgleiche Ferienbeginn in zehn Ländern — neben Nordrhein-Westfalen starten am Freitag unter anderen auch Hessen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz in die Herbstpause — sei eine "Riesen-Herausforderung für ganz Deutschland", sagt Verkehrsforscher Florian Mazur. Das gilt laut ADAC umso mehr, "weil Familien ihren Jahresurlaub zunehmend auf die Oktoberferien verlegen, auch aus Kostengründen", wie die Sprecherin sagt. Die NRW-FDP befürchtet angesichts des absehbaren Stau-Chaos "eine Katastrophe auf unseren Straßen", so ihr Verkehrsexperte Christof Rasche. Die FDP verlangt eine Entzerrung der Ferienzeiten in den verschiedenen Bundesländern.

Auf die besteht jedoch keine Aussicht. Denn während die Sommerferien bundesweit von der Kultusministerkonferenz koordiniert werden, bestimmen die Landesschulministerien die Termine der Herbst-, Weihnachts- und Osterferien selbst. Und hier sieht NRW keinen Handlungsbedarf. Die "kleinen Ferien" würden in enger Abstimmung mit Eltern- und Lehrerverbänden sowie den übrigen Ressorts festgelegt, sagte eine Sprecherin des Schulministeriums. Ein Hauptaugenmerk liege darauf, die Ferien "in pädagogisch sinnvolle Abstände" zueinander zu legen. Das sei eine hochkomplizierte Angelegenheit. Änderungen würden derzeit nicht erwogen.

Das NRW-Verkehrsministerium konzentriert sich darauf, am Ferienwochenende Tagesbaustellen zu vermeiden und an Großbaustellen zwei Fahrspuren zu öffnen. Urlaubern rät Minister Harry Kurt Voigtsberger (SPD): "Man kann ja auch am späteren Abend oder am Sonntag losfahren — oder auf andere Verkehrsmittel umsteigen." Die Internetseite seines Hauses bildet Stauprognosen bis zu sieben Tage im Voraus ab.

(RP)
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