Infiniti G37 Cabrio Nissan-Nobelmarke lockt mit neuem Cabrio

Düsseldorf (RPO). Infiniti ist seit über 20 Jahren in Nordamerika etabliert. In Deutschland ist das anders. Damit sich das rasch ändert, tritt der japanische Autobauer inzwischen mit vier Baureihen auf, von denen sich jede einzelne durch auffälliges Design auszeichnet. Das sportlichste Angebot ist dabei die G-Baureihe mit dem Cabrio.

2011: Das Infiniti-Cabrio soll mehr Kunden anlocken
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Technisch ist die Baureihe mit dem Sportwagen Nissan 370 Z verwandt und bietet drei Karosserievarianten an. Neben der viertürigen Limousine und einem zweitürigen Coupé gibt es ein Cabriolet, das mit einem von Karmann entwickelten Metall-Klappdach aufwartet.

Die Konversion ist gelungen: Sowohl offen als auch geschlossen begeistert das G37 Cabrio mit ausgewogenen und spannungsreichen Formen. Das Klappdach verschwindet tief im Kofferraum, der damit allerdings von 360 Litern Stauvermögen auf gefühlt null zusammenschrumpft. Wenig erfreulich ist auch das Mehrgewicht des Cabrios: Mit 1,9 Tonnen übertrifft es das Infiniti G37 Coupé um stolze 180 Kilogramm.

Sanft grollender Saugmotor

Trotzdem werden die Fahrleistungen auch höheren Ansprüchen gerecht. Dafür sorgt der sanft grollende 3,7-Liter-V6-Saugmotor, der hier 235 kW/320 PS leistet, die bei 7000/min anliegen. Der Drehmomentgipfel von 360 Nm wird bei 5200/min erreicht. Trotz dieser Hochdrehzahl-Charakteristik zieht der G37 auch bei niedrigen Drehzahlen kräftig durch.

Für die Kraftübertragung sorgt eine Siebengang-Wandlerautomatik, die sich mit dem Hochschalten durchaus mehr Zeit lassen könnte. Für Zwischenspurts empfiehlt es sich, manuell zurückzuschalten. Dann geht es zügig weiter bis zur Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h, bei der sanft, aber spürbar abgeregelt wird.

Landstraßen-Freude

Auch auf der Landstraße bereitet der G37 Freude. Trotz des hohen Gewichts lenkt er präzise ein und federt trocken ab. Besonders verwindungssteif ist der Japaner allerdings nicht. Und während man vorn exzellent sitzt, sind die Rücksitze für Erwachsene kaum geeignet. Besser nutzt man sie für das Reisegepäck - es bleibt einem auch gar nichts anderes übrig, sofern man bei geöffnetem Dach mehr als eine Zahnbürste mitführen möchte.

Die Armaturentafel ist mit einer zentralen Analoguhr, blau-violetter Beleuchtung und den charakteristischen Schaltpaddeln außergewöhnlich gestaltet. Verwechslungsgefahr mit anderen Fahrzeugen besteht jedenfalls nicht, und Liebhaber japanischer Tradition werden sich an Details wie dem Aluminium-Dekor im Stil von Obi-Seide erfreuen.

Dichtes Konkurrenzumfeld

Zudem ist die Ausstattung mehr als komplett. Für 57.830 Euro ist bis auf die Metallic-Lackierung und eine optional lieferbare Innenausstattung aus rotgebeiztem Holz, die wir als Geschmackssache bezeichnen würden, alles dabei - inklusive Lederausstattung und Navigationssystem. Eigentlich sogar zu viel: Ein Sechsgang-Schaltgetriebe würde besser zum Charakter dieses Cabrios passen als der Siebengang-Automat. Doch es wurde vor wenigen Monaten aus dem europäischen Lieferprogramm gestrichen.

Das Infiniti G37 Cabrio bewegt sich in einem dicht besiedelten Konkurrenzumfeld. Dazu zählen neben dem Klappdach-Cabrios BMW 3er die Stoffdach-Modelle Audi A5 Cabriolet und Mercedes E-Klasse Cabriolet; auch der eher schwach motorisierte Lexus IS 250 zählt dazu.

Als Alternative zu diesem Quartett liefert Infiniti ein Angebot mit ausgeprägtem Charakter - dafür sorgt einerseits die Form mit ihrer flacher Frontpartie, andererseits der kraft- und klangvolle Motor. Vielleicht trägt die Formel-1-Verbindung dazu bei, dass der G37 mehr als bisher ins Blickfeld der sportlich ambitionierten Kundschaft rückt.

(SP-X)
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