Benzin-Preise könnten um zwölf Cent steigen An Englands Tankstellen geht der Sprit aus

London · Hamsterkäufe an den Tankstellen, Panikmache der Regierung: In Großbritannien ist am Wochenende der Treibstoff knapp geworden. Weil die Fahrer von Tanklastzügen an Ostern streiken wollen, wird Benzin immer teurer. An einigen Zapfsäulen gibt es gar keinen Sprit mehr.

 So sieht es an vielen Tankstellen in Großbritannien aus: "No Fuel" - aus vielen Zapfsäulen fließt kein Sprit mehr.

So sieht es an vielen Tankstellen in Großbritannien aus: "No Fuel" - aus vielen Zapfsäulen fließt kein Sprit mehr.

An vielen Tankstellen stehen Schilder mit der Aufschrift "No Fuel" ("kein Treibstoff"). Am Wochenende waren nach Angaben des Tankstellenverbandes bis zu 20 Prozent der Stationen ausverkauft. Wie die britische Zeitung " " am späten Sonntagabend meldete, gehen Experten davon, dass die Benzinpreise im Verlauf der Woche um bis zu zehn Pence (rund zwölf Cent) ansteigen könnten.

Hintergrund war eine Streikdrohung der Fahrer von Tanklastzügen. Ihre Gewerkschaft hatte für Ostern angekündigt, im Streit um eine bessere Bezahlung in den Ausstand treten zu wollen. Daraufhin hatten mehrere Mitglieder des Kabinetts von Premierminister David Cameron die Menschen aufgefordert, sich mit Benzin einzudecken und auch die Kanister zu füllen.

Diese Aufforderung führte zu einem wahren Run auf die Zapfsäulen. Eine Frau wurde schwer verletzt, als sie mit Kanistern hantierte, die sich entzündeten. Sie erlitt schwere Verbrennungen. Ein Minister wurde daraufhin von verschiedenen Seiten zum Rücktritt aufgefordert.

Außenminister William Hague hatte am Sonntag in der BBC seine Kabinettskollegen verteidigt: "Das Land ist jetzt besser auf einen möglichen Streik vorbereitet."

Die Gewerkschaft hat inzwischen angekündigt, auf den angedrohten Streik zu verzichten. Der Chef eines Einzelhandelsverbandes, Brian Madderson, erklärte: "Großbritannien war gefährlich nahe am Stillstand."

Die Regierung nahm inzwischen ihre Empfehlung zum Benzin-Horten zurück und erklärte, es sei "nicht unbedingt notwendig" aufzutanken. Madderson sagte, die Regierung habe "eine Krise geschaffen, wo keine war."

(dpa)
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