Seit einigen Monaten gibt es den neuen Kombi, der eine Mischung aus Sportlichkeit und Design sein soll. Schön ist das Auto — ohne Zweifel. Aber ist es auch praktisch? Wir haben den Volvo V60 getestet.

Ausstattung

Diesem Anspruch werden sie beim V60 mehr als gerecht. Das Auto sieht nicht nur von außen gut aus, es überzeugt auch bei der Innenraumgestaltung. Unser Testwagen hatte die Luxusausstattung "Summum" (Gesamtpreis 51.000 Euro) mit mattierten Chromleisten rund um Mittelkonsole und Armlehnen, bequem gepolsterten Ledersitzen und hochwertigen Kunststoffverkleidungen am Armaturenbrett.

Das alles kommt mit skandinavisch-kühler Eleganz und Funktionalität daher — eben so, wie man es von Volvo seit jeher gewohnt ist. Die Top-Ausstattungsversion hat alle Assistenzsysteme an Bord, die es gibt: von der Toter-Winkel-Kamera über die Fußgänger-Erkennung bis hin zum Spur-Kontrolleur. In punkto Sicherheit sind die Schweden immer noch Spitze. Gewöhnungsbedürftig ist hingegen die Bedienung des Navigationsgeräts.

Fahrleistung

Das Fahrwerk ist eine gelungene Kombination aus Sportlichkeit und Komfort. Der kleine Diesel-Motor D3 mit 163 PS, der seit Anfang des Jahres auf dem Markt ist, ist erfreulich durchzugsstark — aber leider mit einem Durchnittstestverbrauch von 7,3 Litern viel zu durstig und nicht mehr zeitgemäß.

Karosserie

Wer einen Kombi kauft, will viel Platz. Beim V60, der bei den Schweden in der Modellreihe zwischen V50 und V70 rangiert, ist das mit dem Platzangebot so eine Sache. Denn der neue Volvo fasst bei umgeklappten Sitzen 66 Liter weniger als sein kleiner Bruder. Das mag vor allem an der sanft nach hinten abfallenden Dachlinie liegen. Die sieht zugegebenermaßen gut aus und macht den Neuen optisch zum Kombi-Coupé.

Komfort

Doch das schöne Design hat eben auch seinen Preis: Neben der eingeschränkten Ladekapazität wird auch für normal gewachsene Passagiere auf der Rücksitzbank die Luft überm Kopf ziemlich dünn. Für wen also soll dieses neue Auto sein? Wenn man dem Volvo-Pressetext glaubt, dann hatten die Schweden — bei der Entwicklung des V60 noch unbeeinflusst vom neuen chinesischen Mutterkonzern Geely — offensichtlich Fahrer im Auge, die viel Wert auf Dynamik und Lifestyle legen.

Wirtschaftlichkeit

In der vergangenen Woche kündigten die Schweden für den S60 und V60 sogenannte "Drive"-Versionen mit einem sparsamen 1,6 l-Diesel-Motor (84kW/115 PS) an. Aufpreis: 1000 Euro. Der Durchschnittsverbrauch soll dann nur noch bei 4,5 Litern liegen.

Fazit

Fazit: Der V60 ist angesichts des eingeschränkten Platzangebotes kein Familienauto. Er dürfte eher sportlich-dynamische Paare mit doppeltem Einkommen und einem Faible für Design glücklich machen.

Bewertung

Charme ++++
Spaßfaktor +++
Wohlgefühl ++++
Stärken: Design, wertige Ausstattung, Sicherheit
Schwächen: Hoher Verbrauch

Datenblatt