Baujahr 1994 Citroen Saxo 1,4i

Citroen Saxo 1,4i / Baujahr 1994

Citroen Saxo 1,4i / Baujahr 1994

In die Kleinwagenklasse ist Bewegung gekommen. Zu den Unternehmen die in diesem hart umkämpften Segment um die Gunst der Käufer werben, zählt nun auch Citroen. Der Saxo schließt die Lücke zwischen AX und ZX. Wir fuhren den 1,4i SX.

Ausstattung

Der Saxo wird als 1,4 SX mit einer ordentlichen Serienausstattung angeboten. Im Grundpreis enthalten sind zwei Airbags, Gurtstraffer, geteilte Rückbank mit Kopfstützen, Drehzahlmesser und Zentralverriegelung. Die Servolenkung läßt sich Citroen dagegen mit 750 DM bezahlen. Ein Gurthöhenverstellung vorne ist gar nicht im Angebot. ABS kostet 145, Glasschiebedach 750, Klimaanlage 2.000 und Metalliclack 500 DM. Der Testwagen war einwandfrei verarbeitet.

Fahrleistung

Der kultivierte Lauf des 1,4 l Zweiventilers kommt fast an die Qualitäten des neuen Fiesta-Motors heran, der in dieser Klasse den Maßstab setzt. Das Triebwerk leistet 75 PS (55 kW) bei 5.500 U/ min. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 175 km/h. Der Spurt von O auf 100 km/h dauert 12,9 sek. Das höchste Drehmoment von 111 Nm liegt bei 3.400 U/min an. Wichtiger: Schon bei 1.800 U/min stehen etwa lOO Nm zur Verfüsung, so daß 4. (0,98) und 5. (0,77) Gang verbrauchsenkend lang ausgelegt werden konnten (Achsübersetzung: 3,76)

Fahrverhalten

Auch ohne hydropneumatische der hydractive Komponenten überzeugt das konventionell aufsebaute Fahrwerk mit McPheron-Achse und Dreiecksquerlenkern vorn sowie Längslenkern an der Hinterachse mit guten Fahreienschaften. Der Fronttriebler läuft sauber geradeaus und durchzieht Kurven neutral bis leicht untersteuernd. Lastwechselreaktioen fehlen. In scharf angegangen Kurven neigt sich die Karosserie etwas stärker als bei der Konkurrenz, was auf die Fahrsicherheit jedoch keinen Einfluß hat. Die (im Testwagen) ABS-unterstützten Bremsen verzögern rasch und lassen auch bei starker Beanspruchung nicht nach. Ein Sonderlob verdient die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung, die ein sehr sauberes Handling ermöglicht. Leider vergrößert sich der Wendekreis durch dieses aufpreispflichtige Extra von lOm (bei mechanischer Lenkung) auf nicht kleinwagengerechte 10,9m in der Servo-Version.

Karosserie

Als der Saxo zu Beginn des Jahres vorgestellt wurde, war die Meinung der Kritiker einhellig: Das konservative Styling paßt nicht zum Ruf des Herstellers, der sich mit technisch innovativen Konzepten einen Namen gemacht hat. Doch hinter dem biederen Blechkleid verbergen sich beachtliche innere Qualitäten. Das beginnt beim Einstieg in den Dreitürer (Ein Fünftürer ist erst ab Herbst lieferbar.): Sowohl Beifahrer- als auch Fahrersitz schieben sich beim Umklappen weit nach vorn und rasten anschließend wieder in der Ausgangsposition ein. Das Platzangebot vorne wird auch großgewachsenen Passagieren gerecht. Hinten sollte Erwachsenen hingegen kein längerer Aufenthalt zugemutet werden: Ein Radstand von 2,39 m läßt eben keine Wunder bei der Beinfreiheit zu. Zudem ist die Kopffreiheit auf der Rückbank knapp bemessen. Bemerkenswert ist hingegen das für diese Klasse üppige Kofferraumvolumen von 280 l, das sich durch Umklappen der geteilten Rückbank auf 9S3 l erweitern läßt. Gute Ubersichtlichkeit erleichten das Einparken. Kleinere Rempler übersteht der Lack dank einer rundumlaufenden Schutzleiste unbeschadet.

Komfort

Hier setzt der Saxo gemeinsam mit dem Polo das Maß der Klasse. Lange Bodenwellen werden ohne Aufschaukelbewegungen geschluckt, kleinere Unebenheiten sauber weggebügelt. Der Abrollkomfort ist vorbildlich. Die straff gepolsterten Sitze mit gutem Seiten- und Rückenhalt sowie ausreichender Beinauflage verdienen das Prädikat langstreckentauglich. Auch bei hohen Fahrgeschwindigkeiten bleiben Wind- und Motorgeräusche dezent. Kontroll- und Bedienelemente sind bis auf die Schalter für die Fensterheber, die sich unterhalb der Handbremse befinden, sinnvoll angeordnet. Zu bemängeln sind Kleinigkeiten: Die mittlere Austrittsdüse bläst den Strom entweder an die Decke oder gegen die Frontscheibe und verweigert Passagieren so den Genuß direkter Ventilation. Das winzige Handschuhfach auf der Ablagefläche ist sicher auch nicht der Weisheit letzter Schluß.

Wirtschaftlichkeit

20.900 DM für den Dreitürer sind fast ein Sonderangebot. Preiswerter ist der Toyota Starlet (19.800 DM). Für deutsche Konkurrenten muß mehr auf den Tisch gelegt werden. Ein Fiesta Flair steht mit 21.950 und ein Polo mit 22.225 DM in den Listen. Selbst der Lancia Y ist noch etwas teurer (21.200). Auf Testfahrten genehmigte sich der Saxo zwischen 6,2 und 8,2, im Schnitt 7,0 l Super. An Steuern sind 186,80 DM pro Jahr zu bezahlen. Die Versicherungseinstufung liegt bei 17 (Vollkasko), 25 (Teilkasko) und 16 (Haftpflicht). Der Wertverlust wird sich in Grenzen halten, vorausgesetzt die Verarbeitungsqualität entspricht dem ersten Eindruck.

Fazit

Im Konzert der Kleinwagen wird der Saxo noch von sich hören lassen.

Bewertung

Karosserie: +
Fahrleistung: +
Fahrverhalten: +
Komfort/Bedienung: +
Ausstattung: 0
Wirtschaftlichkeit: +

(rp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort