Das Honor 7X im Test Ein Mittelklasse-Handy mit Randlos-Display und Doppelkamera

Düsseldorf · Honor bringt passend zum Start des Weihnachtsgeschäfts ein neues Mittelklasse-Smartphone auf den Markt. Das Honor 7X kommt mit Randlos-Display und Doppelkamera. Ob es überzeugen kann, zeigt unser Test.

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Foto: Christoph Schroeter

Der Trend in der Smartphonewelt ist unverkennbar: Viele neue Geräte kommen mit einem Display im Format 18:9, das die Vorderseite fast vollständig bedeckt und Rändern kaum Platz lässt. In der Regel sind das bislang jedoch Oberklassegeräte.

  • Display

Jetzt kommt mit dem Honor 7X ein Smartphone der Mittelklasse, das ebenfalls mit einem fast rahmenlosen Display glänzt. Exakt 5,93 Zoll misst der Bildschirm und stellt seine Inhalte in FullHD+ dar, also mit 2160x1080 Pixeln.

Die Darstellung kann durchaus überzeugen. Natürlich kann sie nicht mit Geräten wie dem Samsung Galaxy S8 oder dem Google Pixel 2 mithalten, aber diese Geräte spielen ja auch in einer deutlich anderen Preisklasse.

Der Bildschirm des 7X erweist sich als recht blickwinkelstabil und strahlt auch ordentlich hell. Das 18:9-Format bringt bei einigen Spielen Vorteile, da man einfach mehr auf dem Bildschirm sieht. Wer häufig YouTube schaut, wird jedoch bemerken, dass die 16:9-Videos an das größere Format angepasst werden - bedeutet, es fehlt an den Rändern etwas vom Video.

  1. Gehäuse

Das Display ist sauber in ein Aluminium-Gehäuse eingefasst. Das Gerät liegt gut in der Hand und macht einen wertigen Eindruck. Nichts wackelt, nichts knarzt, die Verarbeitung kann überzeugen.

Um mögliche Stürze etwas abzumildern, hat Honor an den vier Ecken sogenannte Pufferzonen eingebaut. Ob diese Stoßdämpfer etwas bringen, haben wir im Test besser nicht ausprobiert.

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Foto: dpa-tmn/Crosscall

Wasserdicht ist das Honor 7X übrigens offiziell nicht. Man habe sich das Geld für die IP-Zertifizierung gespart und lieber auf einen günstigen Preis gesetzt, hieß es bei Honor. Vielleicht sollte man das 7X nicht gerade auf Tauchgänge mitnehmen, einen ordentlichen Regen sollte es aber klaglos überstehen.

Der Fingerabdrucksensor liegt gut erreichbar auf der Rückseite und arbeitet schnell und präzise. Am oberen Rand finden sich dort die Dualkamera und der Blitz.

  1. Kamera

Die Hauptkamera setzt sich zusammen aus einem 16-Megapixel-Farbsensor und einem 2-MP-Schwarz-Weiß-Sensor. Der kleinere Sensor kümmert sich ausschließlich um die Tiefenschärfe. Das erlaubt Porträt-Aufnahmen mit Bokeh-Effekt, also scharf fokussiertem Objekt und verschwommenem Hintergrund. Das bekommt die Kamera auch ganz gut hin. Wählt man den Modus "Große Blende", kann die Unschärfe sogar nachträglich noch dem Bild hinzugefügt werden.

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Foto: Christoph Schroeter

Die Kamera ist nicht nur in der Lage, Personen zu erkennen, sie kann auch zwischen Mann und Frau unterscheiden. Dann werden die Einstellungen entsprechend angepasst. Ob einem diese Schönheitsfilter allerdings gefallen, muss jeder für sich entscheiden. Wir sind da eher skeptisch.

Insgesamt fabriziert die Kamera ordentliche Bilder für ein Mittelklassemodell. Wunder darf man freilich nicht erwarten. Aber die Ergebnisse sind beispielsweise um Längen besser, als beim vor kurzem präsentierten Honor 6C Pro.

  1. Technische Ausstattung

Im Innern des 7X werkelt der hauseigene Achtkern-Prozessor Kirin 659. Der für ein Mittelklassegerät adäquate Chip macht einen ordentlichen Job, im Alltag merkt man kaum, dass ihm einmal die Puste ausgeht. Das liegt bestimmt auch an der üppigen Ausrüstung mit vier Gigabyte RAM.

Der interne Speicher für Apps, Fotos, Musik & Co ist 64 GB groß. Davon stehen dem Nutzer im Auslieferungszustand zwar nur 48 GB zur Verfügung, aber damit kommt man erst einmal über die Runden, zumal per MicroSD-Karte weitere 256 GB an Bord geschaufelt werden können. Wer auf die Speichererweiterung verzichtet, kann eine zweite SIM-Karte im Gerät einlegen.

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Foto: Christoph Schroeter

Etwas schade ist, dass man sich bei Honor dazu entschieden hat, das 7X nur mit der mittlerweile veralterten Android-Version 7.0 auszuliefern. Zwar wurde beim Pressetermin ein Update auf Android 8 Oreo versprochen, das dürfte jedoch bis zum zweiten Quartal 2018 dauern.

Apropos veraltert: Geladen wird das 7X über einen Micro-USB-Anschluss. Auch das fühlt sich inzwischen an, wie aus einer anderen Zeit - hat aber für manch einen den Vorteil, dass ein klassischer Kopfhöreranschluss vorhanden ist.

Gespart hat man bei Honor auch beim WLAN, das ist nämlich nur in der langsameren 2,4-GHz-Variante an Bord.

Dafür wurde beim Akku aber eher geklotzt als gekleckert. Mit seiner Kapazität von 3340 mAh hat er uns im Test problemlos über den Tag gebracht, manchmal war auch am nächsten Morgen noch etwas Power im Tank.

  1. Fazit

Das Honor 7X kostet offiziell 299 Euro. Das ist für das Gebotene ein Preis, der in Ordnung geht. Wer bis Mitte Januar ein Gerät kauft, bekommt 50 Euro zurückerstattet. Für dann noch 249 Euro ist das 7X ein echtes Schnäppchen.

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Foto: Christoph Schroeter

Mit dem Honor 7X bekommt man ein solides Mittelklasse-Smartphone. Abstriche müssen bei diesen Geräten immer irgendwo gemacht werden. Hier sind es die alte Android-Version und das fehlende 5-GHz-WLAN.

Dafür bekommt man aber ein gut verarbeitetes Gerät mit einem wirklich guten Display, ausreichend Akku-Kapazität und einer Kamera, die bei genügend Licht ordentliche Fotos schießt.

(csr)
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