Sensor aus Edelkompaktkamera Xperia Pro-I - Sony definiert das Kamera-Smartphone neu

Düsseldorf · Winzige Sensoren und Objektive setzen Smartphone-Kameras enge physikalische Grenzen. Die versuchen die meisten Hersteller mit Software-Tricks zu sprengen. Sony geht mit dem Xperia Pro-I nun einen anderen Weg.

 Hinter dem Objektiv der Hauptkamera (M.) des Xperia Pro-I steckt ein Ein-Zoll-Sensor, den Sony seiner Edelkompaktkamera RX100 entlehnt hat.

Hinter dem Objektiv der Hauptkamera (M.) des Xperia Pro-I steckt ein Ein-Zoll-Sensor, den Sony seiner Edelkompaktkamera RX100 entlehnt hat.

Foto: dpa-tmn/Sony

Ist es ein Smartphone oder eine Kamera? Die Antwort lautet: beides. Sony hat mit dem Xperia Pro-I ein Smartphone vorgestellt, in dem ein für Handyverhältnisse sehr großer Ein-Zoll-Sensor für die Hauptkamera mit Dual-Blende (f/2,0 und f/4,0) zum Einsatz kommt. Trotzdem ist das Smartphone 8,9 Millimeter dick und bleibt mit 211 Gramm hinreichend leicht.

Der Sensor versieht seinen Dienst sonst in Sonys Edelkompaktkamera RX100 VII und wurde für den Smartphone-Einsatz angepasst: Sony hat die Auflösung von 20 auf 12 Megapixel reduziert. Dafür sind die einzelnen Pixel mit 2,4 Mikrometern recht groß, was Vorteile bei wenig Licht verspricht. Der Hauptkamera stehen noch eine Ultraweitwinkel- und eine Telekamera mit zweifachem optischen Zoom zur Seite.

 Für Vlogger: Als Video-Zubehör für das Xperia Pro-I listet Sony sowohl einen Monitor zur Bildkontrolle für die Smartphone-Rückseite als auch einen Bluetooth-Handgriff mit Steuerelementen (jeweils 199 Euro).

Für Vlogger: Als Video-Zubehör für das Xperia Pro-I listet Sony sowohl einen Monitor zur Bildkontrolle für die Smartphone-Rückseite als auch einen Bluetooth-Handgriff mit Steuerelementen (jeweils 199 Euro).

Foto: dpa-tmn/Sony

Viele Kameramerkmale Fotografen werden sich über den physischen Auslösetaster sowie über die Möglichkeit freuen, Fotos auch im 12-Bit-RAW-Format schießen zu können. Der Phasen-Autofokus mit 315 Messpunkten arbeitet den Angaben zufolge mit Software aus Sonys großen Alpha-Kameras und wird von einem Time-of-Flight-Sensor unterstützt.

Alle, die filmen, werden sich beim Xperia Pro-I eher für die Möglichkeit interessieren, 4K-Videos mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde aufzunehmen. Den Ton fangen dabei zwei Stereomikrofone ein. Und auch für Videoaufnahmen gibt es einen eigenen physischen Knopf am Gehäuserahmen.

 Ein griffiger Metallrahmen und ein großer, geriffelter Auslöseknopf sollen Kameraqualitäten vermitteln.

Ein griffiger Metallrahmen und ein großer, geriffelter Auslöseknopf sollen Kameraqualitäten vermitteln.

Foto: dpa-tmn/Sony

Das 6,5-Zoll große OLED-Display im Xperia-typischen 21:9-Kinoformat bietet 4K-Auflösung (3840 mal 1644 Pixel), HDR-Unterstützung und 120 Hertz Bildwiederholrate. Als Zubehör bietet Sony auch einen Vlog-Monitor (199 Euro) für die Smartphone-Rückseite an, der am Gehäuserahmen befestigt werden kann und eine Aufnahme für ein Stativ oder einen Bluetooth-Handgriff besitzt.

 Von wegen Herrenhandtasche: Wer 1799 Euro für das Sony Xperia Pro-I ausgegeben hat, wird die Rahmenöse samt Sicherheitshandschlaufe tunlichst nutzen.

Von wegen Herrenhandtasche: Wer 1799 Euro für das Sony Xperia Pro-I ausgegeben hat, wird die Rahmenöse samt Sicherheitshandschlaufe tunlichst nutzen.

Foto: dpa-tmn/Sony

Separater Bildprozessor Die Rechenarbeit im Xperia Pro-I erledigt neben einem eigenen Bildprozessor (Bionz X) Qualcomms 5G-fähiger Spitzen-Chip Snapdragon 888, dem 12 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher (RAM) zugeordnet sind. Für Fotos, Videos und Co stehen 512 GB Speicher zur Verfügung, der mit Micro-SD-Karten bis zu einem Terabyte (TB) Größe erweitert werden kann.

 Viel Technik zum stolzen Preis: 1799 Euro ruft Sony für das Xperia Pro-I auf.

Viel Technik zum stolzen Preis: 1799 Euro ruft Sony für das Xperia Pro-I auf.

Foto: dpa-tmn/Sony

Wie bei Xperia-Smartphones üblich, ist auch das Pro-I staub- und spritzwassergeschützt (IP65/68). Außerdem gibt es am griffig-geriffelten Metallrahmen des Gehäuses eine Öse für eine Tragschlaufe. Denn wenn das Smartphone auf dem Boden landet, wäre das beim von Sony aufgerufenen Preis von 1799 Euro (ab Dezember erhältlich) ein kleines Drama.

(csr/dpa)
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