Reißender Absatz Aldi-Laptops heiß begehrt

Berlin (RPO). Mini-Laptops sind in Deutschland erst seit rund einem halben Jahr erhältlichen - und heißbegehrt. Seit Donnerstag gibt es sie bei Aldi zu kaufen. Die Geräte fanden offenbar reißenden Absatz: Schon am Nachmittag fanden sich beim Internetauktionshaus Ebay fast 50 Angebote für den kleinen Laptop - allesamt deutlich teurer als bei Aldi.

Das ist Aldis neues "Akoya Mini"-Netbook
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Das ist Aldis neues "Akoya Mini"-Netbook

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Der Lebensmittel-Discounter bot unter seiner Hausmarke Medion ein Gerät an, dass der taiwanische Hersteller MSI selbst erst ab August in Deutschland vertreiben will. Verbraucher sollten Experten zufolge noch etwas warten, ehe sie sich ein sogenanntes Netbook - ein kleines und leichtes, aber abgespecktes Mini-Notebook - kaufen.

Der Trend zu den Netbooks geht auf den taiwanischen Hersteller Asus zurück, der seinen Eee-PC im März auf der Computermesse Cebit präsentiert hatte. Mit den neuen Geräten endete auch ein Trend der vergangenen Jahre: Laptops waren zuletzt aufgrund immer besserer Bildschirme immer größer und schwerer geworden - und dadurch weniger mobil. Die neue Geräteklasse der Netbooks setzt genau auf das Gegenteil: Die Mini-Notebooks sind von der Ausstattung zwar abgespeckt - sie haben kein DVD- oder CD-Laufwerk - wiegen dafür aber auch nur noch rund ein Kilo und sind meist kleiner als ein DIN-A4-Blatt.

Ein weiterer Vorteil der Netbooks ist ihr Preis. Sie sind meist billiger als klassische Laptops. Das Aldi-Netbook kostete rund 400 Euro und war damit noch 100 Euro teurer als der ursprüngliche Eee-PC von Asus. Die ersten Lieferungen solcher Rechner nach Deutschland waren deshalb in Windeseile ausverkauft gewesen. Inzwischen haben sich alle namhaften Hersteller an die Entwicklung neuer, kleiner Geräte gemacht.

MSI, der Hersteller des Aldi-Netbooks, kommt mit seinem neuen Mini-Laptop selber im August auf den Markt. Auch dann dürften die Geräte schnell ausverkauft sein, denn der Chiphersteller Intel, der für die neue Geräteklasse eigens einen neuen Prozessor entwickelt hat, hat derzeit Lieferprobleme. Das gleiche gelte momentan für Akkus, sagte Jörg Wirtgen von der Computerzeitschrift "c't" der Nachrichtenagentur AFP. Der Ansturm auf die Aldi-Rechner könnte nun aber dazu führen, dass die anderen Hersteller mehr Netbooks nach Deutschland bringen, sagte der Experte weiter.

Computerkäufer sollten sich genau überlegen, ob ein Netbook ihren Ansprüchen genügt: Wer im Netz surft, auf dem Rechner schreibt, Musik hören und ab und zu Filme ansehen will, kommt damit gut aus. Computerspiele überfordern die kleinen Rechner hingegen schnell. Wer täglich viel am Computer sitzt, sollte sich zudem überlegen, einen externen Bildschirm und eine Tastatur ans Netbook anzuschließen, um die Arbeit zu erleichtern.

(afp)
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