Yosemite kommt am Montag Was Sie über das neue Mac-Betriebssystem wissen müssen

Berlin · Das Wichtigste zum neuen Mac-Betriebssystem: Ab Montag gibt es OS X Yosemite zum Download - und das kostenlos. Wir sagen Ihnen, worauf Sie sich schon jetzt einstellen können.

Das ist das neue Mac-Betriebssystem OS X Yosemite
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Das ist das neue Mac-Betriebssystem OS X Yosemite

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Während die Neuheiten bei der aktuellen Mac OS X (Mavericks) übersichtlich ausfielen, hat Apples neues Mac-Betriebssystem OS X Yosemite einiges zu bieten: Eine schlanke Schrift, die von der mobilen iOS-Welt inspirierte Mitteilungszentrale, eine verbesserte Suche und der aufpolierte Safari-Browser.

Nach einem ausführlichen Beta-Test, an dem über eine Millionen Apple-Kunden beteiligt waren, kommt nun das neue Macintosh-Betriebssystem OS X Yosemite auf den Markt. Bei den meisten OS-X-Versionen zuvor durften nur registrierte Entwickler die Software vorab ausprobieren und auf Herz und Nieren testen. Die dpa-Themendienst-Redaktion hat die nach dem US-Nationalpark Yosemite benannte Version von OS X vorab angeschaut und ausprobiert.

Annäherung an iOS

Das neue Mac-Betriebssystem Yosemite hat sich von der Optik stark an das Mobilsystem iOS angenähert. Es bekam die schlanke Systemschrift Helvetica Neue, die vor allem auf Macs mit einem besonders hochauflösenden Bildschirm (Retina-Display) eine gute Figur macht.

Die Seitenleisten sind transparent. Ähnlich wie bei iOS entfernte Apple-Designchef Jony Ive optische Spielereien. So erscheint das das Dock am unteren Bildschirmrand nun nicht mehr dreidimensional. Auch die "Ampelknöpfe" eines Programmfensters sind nun flach.

Beim Klick auf den grünen Knopf landet man nun im Vollbildmodus, bei dem die Menüleiste am oberen Bildschirmrand verschwindet. Möchte ein Nutzer beim Klick auf den grünen Knopf lieber den gewohnten Effekt älterer Versionen haben, muss er gleichzeitig die ALT-Taste drücken.

Die Mitteilungszentrale bekommt mehr Gewicht

Anleihen aus iOS gibt es auch bei der Heute-Ansicht in der Mitteilungszentrale. Dort erscheinen künftig nicht nur Erinnerungen oder Kalendereinträge, sondern auch Wetterprognosen oder ausgewählte Aktienkurse. Über sogenannte Widgets öffnet Apple diesen Platz auch Drittanbietern, die etwa Live-Ticker von Sport-Veranstaltungen oder Tracking-Dienste für Pakete anbieten können.

Deutlich ausgebaut hat Apple auch die OS-X-Suchfunktion Spotlight. Der Suchschlitz erscheint nach dem Tastatur-Befehl "CMD+Leertaste" in bester Google-Manier mitten auf dem Bildschirm. Dort kann man nun nicht nur lokale Inhalte auf der Festplatte durchsuchen, sondern auch Dienste aus dem Netz wie die Suchmaschine Bing, das Online-Lexikon Wikipedia oder Datenbanken mit dem Kino-Programm. Einige Funktionen gehen in der deutschen Version noch nicht, sollen aber folgen.

Apple nimmt beim Navigieren im Web auch auf die gestiegenen Ansprüche in Sachen Datenschutz Rücksicht. Zu den Standard-Suchmaschinen, die man auswählen kann, gehört neben Google, Bing und Yahoo auch der Anbieter DuckDuckGo, der anonyme Suchanfragen erlaubt, die nicht einem bestimmten Profil zugeordnet werden.

Neue Konkurrenz zu Dropbox

Mit iCloud Drive bietet Apple nun eine attraktivere Alternative zu Web-Speicherdiensten wie Dropbox als zuvor. Dazu hat Apple seine happigen Preise für den Speicherplatz drastisch gesenkt. 20 Gigabyte sind nun für 99 Cent im Monat zu haben, 200 GB kosten 3,99 Euro, 500 GB 9,99 Eur und 1 Terabyte schließlich 19,99 Euro pro Monat (alle Preise inkl. Mehrwertsteuer). Der Webspeicher ist aber nicht nur billiger geworden, sondern kann auch einfacher in andere Programme eingebunden werden. So kann man in Apples E-Mail-Programm nun große Anhänge versenden, ohne das Postfach des Empfängers zu verstopfen - die Daten werden verschlüsselt in iCloud zwischengespeichert.

Erweitert hat Apple das Zusammenspiel zwischen iOS für iPhone und iPad mit dem Macintosh-System OS X. Dafür braucht man die neue Version iOS 8, die auch auf älteren Geräten (ab iPhone 4s aufwärts)
läuft. So kann man jetzt am Mac via Bluetooth-Verbindung zu einem iPhone im Mobilfunknetz telefonieren oder Anrufe an das iPhone am Mac entgegennehmen.

Notizen oder E-Mails, die man unterwegs angefangen hat, können nahtlos am Mac vervollständigt werden. Apple nennt diese Funktion "Handoff". So landen auch SMS an das iPhone auf dem Mac-Display. Wie von Geisterhand kann der Mac nun auch einen mobilen Hotspot auf dem iPhone aktivieren, wenn er keine andere Datenverbindung hat. Dazu muss das Smartphone nicht einmal aus der Tasche herausgeholt werden.

Yosemite soll auf allen Rechnern funktionieren, auf denen auch Mountain Lion (OS X 10.8) und Mavericks (10.9) lief.

(dpa)
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