Parfumerie spricht mit Investoren Thalia belastet Douglas-Konzern

Düsseldorf · Probleme der Buchhandelstochter Thalia drohen dem Douglas-Konzern das Geschäftsjahr 2011/12 zu verhageln. Derweil wurde bekannt, dass Douglas Gespräche mit Finanzinvestoren führt.

2012: Damit rechnen die Branchen
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Foto: dapd, Mario Vedder

Immer mehr Kunden bestellen ihre Schmöker bei Internethändlern wie Amazon oder greifen gleich zu dessen digitalem Lesegerät Kindle. Douglas-Chef Henning Kreke will gegensteuern und kündigte einen Umbau von Thalia an, der auch Arbeitsplätze kosten könnte.

Trotz einer Umsatzsteigerung im Weihnachtsgeschäft — die Kunden griffen vor allem in Deutschland in den Douglas-Parfümerien zu — rechne Douglas für das neue Geschäftsjahr nur mit einem leichten Umsatzplus, kündigte Kreke an. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen solle zwischen 200 und 250 Millionen Euro liegen, deutlich weniger als im abgelaufenen Geschäftsjahr, in dem noch 293 Millionen Euro in den Büchern standen. Die Douglas-Aktie brach um sieben Prozent ein.

Am Mittwoch wurden Gerüchte laut, die Douglas-Gründerfamilie Kreke arbeite daran, den Handelskonzern mit Unterstützung von Finanzinverstoren von der Börse zu holen. Wie Douglas am Donnerstag mitteilte, gebe es Gespräche mit Investoren über den möglichen Erwerb einer wesentlichen Beteiligung an dem Handelsunternehmen, etwa in Form eines öffentlichen Übernahmeangebots. Verbindliche Angebote lägen bislang nicht vor. Auch Struktur und Finanzierung einer etwaigen Transaktion seien noch nicht geklärt.

Es sei daher nicht absehbar, ob und gegebenenfalls wann und in welcher Form es zu einer Übernahme kommen werde. Zu den drei angesprochenen Investoren zählen laut Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires. Apax sowie BC Partners, wie eine weitere mit der Sache vertraute Person sagte.

Thalia will nun Verkaufsflächen reduzieren. Die Kette betreibt knapp 300 Läden in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit 5300 Mitarbeitern. Bei dem Umbau könne er "Personalkonsequenzen" nicht ausschließen, sagte Kreke. Auch soll das Online-Angebot ausgebaut werden, das rund 14 Prozent des Jahresumsatzes von 935 Millionen Euro ausmacht.

Zum Douglas-Konzern gehören neben den gleichnamigen Parfümerien auch die Christ-Juweliergeschäfte, Damenmode (Appelrath-Cüpper) und Süßwaren (Hussel) sowie die Buchhandlungen Thali.

(RP/top/dpa/felt)
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