Staatsdefizit 2011 verringert Deutsche Wirtschaft wächst um drei Prozent

Wiesbaden · Unbeeindruckt aller Krisen ist die deutsche Wirtschaft 2011 fast so stark gewachsen wie im Vorjahr: Das BIP wuchs um 3,0 Prozent. Auch der Schuldenberg Deutschlands hat sich dank der guten Konjunktur deutlich verkleinert.

2012: Damit rechnen die Branchen
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Foto: dapd, Mario Vedder

3,0 Prozent Plus beim realen Bruttoinlandsprodukt (BIP) meldete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch aufgrund vorläufiger Zahlen. Allerdings schrumpfte die deutsche Wirtschaft zum Ende des Jahres. Nach ersten vorläufigen Schätzungen der Behörde sank das BIP saison- und kalenderbereinigt in den letzten drei Monaten 2011 im Vergleich zum Vorquartal leicht, "schätzungsweise um 0,25 Prozent".

Im Jahr 2010 hatte die Wirtschaft um 3,7 Prozent zugelegt, das Krisenjahr 2009 hatte Deutschland mit einem Minus von 5,1 Prozent die tiefste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg gebracht.

Dank der guten Konjunktur konnte Deutschland im vergangenen Jahr seine Kassenlage verbessern. Bund und Länder hätten 2011 Schulden abgebaut, erklärte die Behörde. Das Staatsdefizit belief sich nach Angaben des Bundesamtes auf 1,0 Prozent des BIP. Damit wird erstmals seit drei Jahren wieder die Obergrenze des EU-Stabilitätspaktes eingehalten. Die europäischen Regeln erlauben höchstens 3,0 Prozent Defizit. In den Jahren 2009 (3,2 Prozent) und 2010 (4,3 Prozent)
hatte Deutschland dagegen verstoßen.

Unter dem Strich stand für das vergangene Jahr ein Fehlbetrag von 26,7 Milliarden Euro. Im Vorjahr belief sich der Finanzierungssaldo von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung auf minus 105,86 Milliarden Euro.

Volkswirte gehen allerdings davon aus, dass sich die Exportnation Deutschland angesichts des weltweiten Konjunkturabschwungs und der anhaltenden Schuldenkrise im Euroraum auf Dämpfer einstellen muss. Für das laufende Jahr wird im Schnitt mit allenfalls 0,5 Prozent Wachstum gerechnet.

(dpa)
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