Auslaufmodell Stahlindustrie fordert schnellstmögliches Ende des Steinkohle-Bergbaus

Osnabrück (rpo). Wenn es nach der deutschen Stahlindustrie geht, ist es so früh wie nur irgendmöglich vorbei mit der heimischen Steinkohleproduktion. Deutschland solle seine Kohle möglichst bald ausschließlich auf dem Weltmarkt kaufen, fordert die Wirtschaftsvereinigung Stahl. Eine Versorgungssicherheit sei ohnehin nicht gewährleistet.

Damit unterstützt die deutsche Stahlindustrie unterstützt das Vorhaben der Landesregierung, die Förderung inländischer Steinkohle schrittweise auslaufen zu lassen. Es sei nicht sinnvoll, den heimischen Bergbau weiter zu subventionieren, sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Dieter Ameling, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" laut Vorabbericht: "In den 25 Millionen Tonnen, die wir pro Jahr noch selber fördern, sehe ich keinen nennenswerten Beitrag zur Versorgungssicherheit."

Steinkohle könne in vielen Regionen der Erde zu niedrigeren Kosten als in Deutschland gefördert werden, so dass eine sichere Versorgung mit diesem Energieträger aus dem Ausland gewährleistet sei, argumentierte er. Seit 1990 sei der Inlandsanteil am Kokskohle- und Koksverbrauch der deutschen Stahlindustrie von fast 100 auf weniger als 33 Prozent gesunken, sagte der Chef des Branchenverbandes, dem rund 100 Unternehmen mit 91 000 Beschäftigten angehören. "Wir ersparen damit dem Steuerzahler 1,2 Milliarden Euro im Jahr an Subventionen", fügte Ameling hinzu.

(afp)
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