Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben
EILMELDUNG
Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben

Ersatz für Bochumer Werk Nokia eröffnet Billigfabrik in Rumänien

Jucu/Rumänien (RPO). Der finnische Handyhersteller Nokia hat sein neues Werk in Rumänien eröffnet. Der Konzern plant im Gegenzug, sein Fabrikation in Bochum einzustellen. Wegen dieser Pläne ist Nokia massiv in die Kritik geraten. Die von der Entlassung bedrohten Beschäftigten in Bochum demonstrieren weiter für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze.

Das neue Nokia-Werk in Rumänien
9 Bilder

Das neue Nokia-Werk in Rumänien

9 Bilder

In Rumänien sollen nach der vollständigen Inbetriebnahme - voraussichtlich innerhalb von zwölf Monaten - rund 3500 Mitarbeiter Handys für Europa, den Mittleren Osten und Afrika produzieren. Das Handy-Werk in Bochum mit mehr als 2000 Beschäftigten will der Hersteller dagegen bis zum Sommer schließen.

Die Eröffnung der neuen Nokia-Fabrik in Rumänen erfolgte nur einen Tag nachdem in Bochum mehr als 4000 Demonstranten mit einer Menschenkette gegen die drohende Schließung des deutschen Handy-Werkes protestiert hatten. Am Dienstag wollen Arbeitnehmer-Vertreter des Bochumer Werkes nach Finnland reisen, um mit dem Management des weltgrößten Handyherstellers über die Zukunft der Bochumer Produktionsstätte zu verhandeln.

Die erste Bevollmächtigte der IG Metall Bochum, Ulrike Kleinebrahm, betonte: "Dass jetzt geredet werden kann, werten wir als einen guten Ansatz." Die Gewerkschaft werde Nokia nicht aus der sozialen Verantwortung für die Menschen entlassen, die seit Jahren und Jahrzehnten zum Erfolg des Unternehmens beigetragen hätten.

Die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Christa Thoben strebt unterdessen Qualifizierungsmaßnahmen für die Beschäftigten des Bochumer Werks an. Es sei wichtig, die Qualifikation von angelernten Arbeitnehmern so weit wie möglich zu verbessern, sagte die CDU-Politikerin der "Frankfurter Rundschau". Thoben geht nach eigenen Angaben davon aus, dass auch der Betriebsrat dies bei den Verhandlungen in Finnland hervorheben wird. Vom Ergebnis der Verhandlungen hänge ab, wie sie mit der Rückforderung von Subventionen in Höhe von 41 Millionen Euro umgehe.

Die Landesregierung verlangt das Geld, weil Nokia weniger Leute beschäftigt haben soll, als im Subventionsbescheid festgelegt worden war. Nokia bestreitet dies. Thoben bekräftigte in dem Interview ihre generelle Kritik am Vorgehen des finnischen Konzerns: "Nokia muss wissen, dass wir bestimmte Verhaltensweisen nicht akzeptieren", sagte sie.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort