Bochum GM-Krise gefährdet Jobs bei Opel

Düsseldorf (RPO). Der desaströse Quartalsverlust der US-amerikanischen Opel-Mutter General Motors (GM) in Höhe von 15,5 Milliarden US-Dollar gefährdet nach Einschätzung vom Gelsenkirchener Auto-Professor Ferdinand Dudenhöffer das Investitionsprogramm für die Bochumer Opel-Werke.

 General Motors und Chrysler stehen angeblich vor einer Fusion.

General Motors und Chrysler stehen angeblich vor einer Fusion.

Foto: AFP FILES, AFP

Der größte US-Autobauer General Motors steuert immer tiefer in die Krise. Vor dem Hintergrund dramatischer Einbrüche bei den Verkaufszahlen und hoher Sanierungskosten meldete das Unternehmen am Freitag einen Quartalsverlust von 15,5 Milliarden Dollar (9,7 Milliarden Euro). Der Umsatz sackte im Vergleich zum Vorjahresquartal von 46,7 Milliarden Dollar auf 38,2 Milliarden Dollar ab.

GM-Chef Rick Wagoner kündigte "weitere aggressive Schritte zur Umstrukturierung unseres US-Geschäfts" an. Laut einem Zeitungsbericht gefährdet die Krise Arbeitsplätze bei Opel in Bochum.

Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sagte gegenüber unserer Redaktion, er könne sich "nicht vorstellen, wie GM bei diesem Quartalsergebnis 650 Millionen Euro für Investitionen in das Bochumer Opel-Werk aufbringen kann." Opel hatte im April zugesagt, die 6100 Jobs in Bochum mit der Investition in das Werk zukunftsfest zu machen. Opel selbst hielt am Freitag an dieser Investitionszusage fest. Dudenhöffer sagte mit Blick auf GM: "Einem Unternehmen, dass in drei Jahren über 50 Milliarden Dollar verbrannt hat, leiht niemand mehr Geld."

General Motors führte das Minus in den Monaten April bis Juni vor allem auf Sonderausgaben im Zuge des Konzernumbaus und auf den Einbruch am nordamerikanischen Markt zurück, der durch Rekordpreise beim Benzin und eine schleppende Konjunktur belastet ist. Die Sonderausgaben bezifferte GM auf 9,1 Milliarden Dollar. Die Verkaufszahlen in Nordamerika brachen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 20 Prozent ein. Außerhalb Nordamerikas sei der Umsatz um 1,7 Milliarden Dollar auf 20,8 Milliarden Dollar gestiegen.

(tmn)
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