Siemens-Affäre Aufsichtsräte wollen Pierer zum Rücktritt bewegen

Hamburg (RPO). Der Siemens-Aufsichtsrat will Heinrich von Pierer offenbar dazu bewegen, seinen Posten aufzugeben. Einem Medienbericht zufolge soll der Aufsichtsratschef den Weg für einen personellen Neuanfang in dem affärengeplagten Konzern frei machen.

Siemens-Affäre: Wer welche Rolle spielt
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Foto: ddp

Wie der "Spiegel" am Donnerstag vorab berichtete, wollen mehrere Kapital- und Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat Pierer in persönlichen Gesprächen davon überzeugen, wenn er aus dem Osterurlaub zurückgekehrt ist.

Die aktuellen Ermittlungen über angebliche Schmiergeldzahlungen und verdeckte Zuwendungen an die unternehmensfreundliche Arbeitnehmerorganisation AUB betreffen schwerpunktmäßig die Zeit, als Pierer Vorstandschef des Unternehmens war.

Wunschkandidat für die Nachfolge ist laut Bericht der frühere Thyssen-Chef Gerhard Cromme, der dem Aufsichtsrat seit Januar 2003 angehört. Mitglieder der Arbeitnehmerbank wollten auf der nächsten Sitzung des Kontrollgremiums am 25. April eine exakte Auflistung aller Zahlungsvorgänge oder Geschäftsbeziehungen zwischen dem früheren AUB-Chef Wilhelm Schelsky und dem Konzern fordern, nachdem frühere Anfragen offenbar erfolglos blieben.

Außerdem verlangten sie Aufklärung, weshalb der Prüfungsausschuss des Gremiums vom Vorstand nicht bereits auf der Sitzung am 24. Januar über zuvor eingeleitete interne Untersuchungen und die im Dezember 2006 erfolgte Kündigung eines verdächtigen Beratervertrags mit Schelsky informiert wurde, heißt es in dem Bericht.

(afp)
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