Schädelbruch Bochum-Fans verprügeln Bielefelder Ordner

Bielefeld (RPO). Vor dem Bundesliga-Spiel Arminia Bielefeld gegen VfL Bochum (2:0) wurde ein Ordner von Bochumer Anhängern schwer verletzt. Die Polizei nahm eine 21-Jährige und einen 19-Jährigen fest. Die Politik fordert ein hartes Vorgehen und lebenslanges Stadionverbot.

 Am Rande der Begegnung zwischen Bielefeld und Bochum kam es zu Ausschreitungen im Bochum-Block.

Am Rande der Begegnung zwischen Bielefeld und Bochum kam es zu Ausschreitungen im Bochum-Block.

Foto: AP, AP

Eine Prügel-Attacke von Bochumer Hooligans schockiert die Bundesliga. Ein 34 Jahre alter Mitarbeiter der privaten Sicherheitsfirma Germania wurde laut Polizeibericht kurz vor dem Anpfiff des Spiels zwischen Arminia Bielefeld und dem VfL Bochum (2:0) im Gäste-Block mit "Schlägen, Stößen und Tritten massiv angegriffen". Der Ordner erlitt laut Auskunft der Pressesprecher beider Klubs einen Schädel- sowie einen beidseitigen Kieferbruch. Ob Lebensgefahr besteht, wurde zunächst nicht bekannt.

Die Polizei nahm nach Auswertung des Foto- und Videomaterials eine 21-Jährige und einen 19-Jährigen fest. "Der Ordner ist im Block in eine Personenlücke gefallen und lag am Boden. Die Tatverdächtige soll von einem Wellenbrecher auf das Opfer gesprungen sein. Unklar ist, ob sie vorher geschubst wurde", sagte der Sprecher des Bielefelder Polizeipräsidiums, Michael Waldhecker, "es wurde bereits Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung erstattet. Beide Tatverdächtige wurden vorerst wieder auf freien Fuß gesetzt."

Der Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, Peter Danckert, forderte eine strenge Verfolgung durch die Justiz und lebenslange Stadionsperren für die Beteiligten. "Das ist wirklich grauenhaft", sagte Danckert unserer Redaktion. Er habe gehofft, dass sich solche Vorfälle auf Fußballplätzen nicht mehr ereignen, aber diese Brutalität sei "kaum noch zu überbieten".

Der SPD-Politiker wies darauf hin, dass Bochum in dieser Situation nichts zu gewinnen und nichts zu verlieren hatte, "und dann rasten die so aus, das ist einfach unvorstellbar". Neben den Sanktionen gegen die Gewalttäter bedeute der Vorfall, dass "die Fanarbeit von den Vereinen noch mehr begleitet und unterstützt werden muss", betonte der Sportpolitiker.

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