Fortuna Düsseldorf Woronin — zurück zu den Wurzeln

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat am Montagabend einen Transfercoup gelandet. Der ukrainische Nationalspieler Andrej Woronin wird für eine Saison aus Moskau ausgeliehen. Für den Angreifer ist der Transfer eine Rückkehr ins Rheinland und zu Trainer Norbert Meier.

Das ist Andrey Voronin
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Foto: dpa, Jonas Güttler

Borussia Mönchengladbach hatte schon viel früher Woronins Talent entdeckt. Mit 15 Jahren holten sie den Ukrainer aus der Jugend von Chornomorets Odessa an den Niederrhein. Bei den "Fohlen" sammelte der heute 33-Jährige seine ersten Erfahrungen. Beim damaligen Amateur-Trainer Meier avancierte der junge Woronin in der Oberliga schnell zum Leistungsträger und nach Meiers zwischenzeitlicher Beförderung zum Chefcoach feierte der 18 Jahre alte Angreifer sogar sein Bundesligadebüt und erhielt seinen ersten Profivertrag.

Am 13. Dezember 1997 wechselte Meier den jungen Stürmer beim Gastspiel beim FC Bayern im Olympiastadion ein. Christian Nerlinger und Carsten Jancker hatten den Rekordmeister 3:0 in Führung gebracht, als Woronin den glücklosen Andrzej Juskowiak in der 52. Minute ablöste. Ein Treffer gelang dem Joker nicht, aber die Kollegen erzielten immerhin noch zwei.

In der Folge gelang ihm der Durchbruch in Gladbach erstmal nicht. Woronin nahm den Umweg über Mainz 05 und der 2. Bundesliga, ehe er 2003 nach drei erfolgreichen Jahren zum 1. FC Köln und in die Bundesliga wechselte. Mit den Geißböcken stieg er ab, konnte jedoch Eigenwerbung betreiben und zog nach nur einem Jahr weiter ins benachbarte Leverkusen. Hier erlebte Woronin die wohl erfolgreichste Zeit seiner Karriere, traf in 92 Bundesligaspielen 32 Mal. Der FC Liverpool aus der englischen Premier League wurde auf ihn aufmerksam und verpflichtete ihn ablösefrei.

Nach nur einer Saison auf der Insel floh Woronin zurück in seine zweite Heimat Deutschland. Diesmal fand sich jedoch kein rheinischer Verein, so dass Woronin bei Hertha BSC Berlin anheuerte. Nach seinem erfolgreichen Gastspiel auf Leihbasis in der Hauptstadt (elf Treffer in 27 Spielen) musste er wieder zurück nach Liverpool, ehe er sechs Monate später in Russland bei Dynamo Moskau unterkam. Dort spielte er an der Seite von Kevin Kuranyi, war sportlich erfolgreich, soll aber mit seinem Trainer aneinandergeraten sein, weshalb er den Klub nun trotz gültigen Vertrags bis 2014 verlässt und sich der Fortuna anschließt.

In Düsseldorf soll er nun an seine erfolgreiche Zeit in der Bundesliga anknüpfen und Fortuna den Klassenverbleib bescheren. Er ist der fehlende Angreifer mit Bundesligaerfahrung, den Trainer Meier und Manager Wolf Werner bislang verzweifelt gesucht hatten, ein Spieler, an dem sich die jungen Spieler orientieren sollen.

Woronin ist wieder in seiner zweiten Heimat und bei seinem Entdecker Meier. Für den Angreifer, der nach dem EM-Aus mit der Ukraine seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft verkündete, schließt sich der Kreis.

(can)
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