Fortuna Düsseldorf Kapitän Bodzek mahnt zur Vorsicht

Düsseldorf · Der 3:0-Sieg in Aue hat gut getan, der erste Saisonsieg der Fortuna etwas Luft verschafft. Doch es ist längst noch nicht alles gut, was sich auch bei den Testspielen in Ratingen und Eindhoven zeigte.

Fortunas Nationalspieler sind zurück
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Die Kommandos von Oliver Reck kommen lautstark. "Gut Jimmy", ruft der Trainer. "Prima Joel." Der Coach steht da und beobachtet das Geschehen auf dem Trainingsplatz. Da geht es munter, eher locker, weniger konzentriert und keineswegs heißblütig zu. An die Grenzen geht niemand. Bei Sergio Pinto sieht man, dass er mit dem Ball umgehen kann, ihm mangelt es lediglich in manchen Situationen an etwas mehr Konzentration. Richtig nett wird es, als die Spieler vom Trainingsplatz kommen und zwei junge Mädchen von ihnen umarmt werden wollen. Das erfordert Mut von den Teenagern und Professionalität von den Spielern.

Wie hat die Mannschaft die Länderspielpause genutzt? "Wir haben an einigen Dingen gearbeitet", sagt Kapitän Adam Bodzek, der wegen seiner Nasenoperation, die er gut überstanden hat, jedoch nicht oft dabei war. Aber er weiß, woran gearbeitet werden muss: "Wir müssen unser Spiel verfeinern und kompakter stehen, wir müssen weniger zulassen, den Ball zielstrebiger und genauer spielen." Und er ist Profi genug, um schnell hinzuzufügen: "Heute war das schon ganz gut."

Michael Liendl, der Regisseur im Mittelfeld, war die ganze Zeit dabei — sehr zu seinem Leidwesen, nicht weil er ungern bei Fortuna ist, aber er wäre schon lieber bei der österreichischen Nationalmannschaft gewesen, auf deren Berufung er jedoch vergebens gewartet hatte. Es seien einige Reize im Kraft- und Ausdauertraining gesetzt worden. Zudem habe die Mannschaft "in zwei Testspielen gute Leistungen gebracht". Diese Sicht hat er jedoch ziemlich exklusiv, denn was die Mannschaft in Ratingen beim knappen 1:0-Sieg gegen den Oberligisten bot, war zum Fürchten.

Und beim Ausflug zum B-Team des PSV Eindhoven kam sie auch nicht über ein 0:0 hinaus. Will man den beiden Spielen jedoch etwas Positives abgewinnen, so ist die Tatsache hervorzuheben, dass die Flingerner ohne Gegentor blieben. Sollte ihr das am Montag (20.15 Uhr/Live-Ticker) beim 1. FC Nürnberg gelingen, so wäre dies sicherlich ein Erfolg. Dazu bedarf es aber einer erheblichen Leistungssteigerung. "Wir haben den nächsten Schritt gemacht und stehen hinten stabiler", sagt Liendl. "Und vorne müssen wir die Chancen konsequent nutzen. Wir sind auf einem guten Weg."

Auch Julian Schauerte ängstigt sich nicht vor den Franken, die sich noch einmal gut verstärkt haben und Aufstiegsfavorit Nummer eins sind. "Es ist doch egal, ob wir auswärts oder zu Hause spielen, ob gegen Nürnberg oder Aalen. Die Liga ist so ausgeglichen und so stark, dass jede Schwäche vom Gegner sofort genutzt wird." Und auch der von Sandhausen gekommene Außenverteidiger mahnt zur Vorsicht: "Vor dem Sieg in Aue war nicht alles schlecht, jetzt ist nicht alles gut. Wir müssen uns steigern, die Saison ist noch jung."

(RP)
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