Vom Ergebnis her gelang es den Ratingern freilich schon, ihre prominenten Gäste zu ärgern. Dass es am Ende nach einem Treffer von Sergio Pinto gerade 1:0 für Fortuna hieß, konnte den Ansprüchen des Zweitligisten keinesfalls gerecht werden. "Ich bin aber froh, dass wir überhaupt gewonnen haben", resümierte Trainer Oliver Reck sichtlich angespannt. "Wir hatten in der ersten Hälfte gute Chancen, haben sie aber nicht genutzt. Da hatte ich mehr erwartet."

Schon im jüngsten Ligaspiel beim FC Erzgebirge Aue hatte Reck mit der Chancenverwertung gehadert. Er tat trotz des 3:0-Sieges gut daran, denn bei einem engeren Spielverlauf, wie es ihn wahrscheinlich schon beim nächsten Auftritt am 15. September in Nürnberg geben wird, könnte seinem Team diese Nachlässigkeit zum Verhängnis werden.

Jonathan Tah musste sich bei dieser Kritik nicht angesprochen fühlen. Der 18-Jährige beschränkte sich bei seiner Premiere auf die Defensivarbeit, schaltete sich nur ganz sporadisch in die Düsseldorfer Angriffe ein. Dabei machte der frühere Kapitän der deutschen U17-Nationalmannschaft einen souveränen Eindruck, wirkte konzentriert und suchte den Kontakt zu seinen Nebenleuten.

Besonders auffällig war dabei, dass der gebürtige Hamburger mit ivorischen Wurzeln im Zweikampf kompromisslos und mit gesunder Härte zur Sache ging. Tah hat den Körper eines Modellathleten (1,92 Meter groß, 90 Kilo schwer) und setzt ihn konsequent ein — das mussten die Ratinger in einigen Situationen schmerzhaft erfahren. Kopfballstärke, die Fortuna vor allem beim 0:2 verlorenen Heimspiel gegen Karlsruhe abging, bringt er ebenfalls mit. Nicht die schlechtesten Voraussetzungen.