Fortunas Fußballer wurden am Freitag gleich doppelt gefeiert. Zunächst dankte Oberbürgermeister Dirk Elbers dem Zweitligisten in einem Schreiben an die Mannschaft "für eine tolle Saison und die rot-weiße Euphorie in der ganzen Stadt". Am Nachmittag dann besuchte eine Hundertschaft Fans die Kicker beim Training, feierte sie mit Sprechchören und Transparenten. Ein kleiner Vorgeschmack auf die Abschlussparty, die Fortuna am Sonntag in der Esprit-Arena beim letzten Saisonspiel gegen Hansa Rostock erwartet.

"Wir wollen mit unseren Fans die ganze Saison feiern, die einfach fantastisch war", sagt Trainer Norbert Meier. "Dazu ist aber wichtig, was auf dem Rasen passiert. Wir möchten den Funken, der zwischen Publikum und Spielern so oft übersprang, noch einmal richtig anheizen."

Der Coach gibt zu, dass mit dem definitiven Aus im Aufstiegskampf von ihm wie von der Mannschaft "schon etwas abgefallen" sei, aber: "Wir haben eine Verpflichtung vor einem vollen Haus. Und wir wollen unsere Serien verteidigen." Seit 2002 (damals der VfL Bochum) ist es keinem Zweitligisten mehr gelungen, eine ganze Saison zu Hause ungeschlagen zu bleiben - und noch nie blieb ein deutscher Profitorhüter eine Halbserie lang daheim ohne Gegentreffer.

Es wird zudem ein Abschied von verdienten Spielern, darunter Aufstiegshelden wie Deniz Kadah, Axel Lawarée, Olivier Caillas oder Stephan Sieger. "Da ist natürlich schon Wehmut mit dabei", versichert Meier. "Aber wenn das der Fall ist, dann weiß man, dass man in den vergangenen Jahren einiges richtig gemacht hat." Keinen Abschied wird es übrigens von Robert Palikuca und Hamza Cakir geben. "Pali arbeitet ja auf der Geschäftsstelle weiter für Fortuna", erklärt der Coach, "und bei Hamza besteht keine Veranlassung, uns von ihm zu verabschieden." Vorausgesetzt freilich, der Innenverteidiger nimmt das neue Vertragsangebot an.

Für Kadah wird es wegen seiner Verletzung keinen Einsatz mehr geben, und auch Fabian Hergesell, Torsten Oehrl und Sebastian Heidinger fallen angeschlagen aus. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Ranisav Jovanovic (muskuläre Probleme).

Ob es für den einen oder anderen scheidenden Akteur noch einmal ein paar Minuten Spielzeit gibt, hängt auch vom Ergebnis ab. Meier betont: "Wir sind es Rostocks Konkurrenz im Abstiegskampf schuldig, in bestmöglicher Besetzung anzutreten."