Fortuna "Rata" will jetzt den Rekord

Am Sonntag (15 Uhr, Esprit-Arena) gegen Rostock kann Fortunas Torhüter Michael Ratajczak Historisches schaffen. Er wäre der erste deutsche Profitorhüter, der eine komplette Halbserie zu Hause ohne Gegentreffer übersteht.

 Michael Ratajczak am Donnerstag beim Training.

Michael Ratajczak am Donnerstag beim Training.

Foto: rpo, Falk Janning

Am Sonntag (15 Uhr, Esprit-Arena) gegen Rostock kann Fortunas Torhüter Michael Ratajczak Historisches schaffen. Er wäre der erste deutsche Profitorhüter, der eine komplette Halbserie zu Hause ohne Gegentreffer übersteht.

Es war der 8. August 2009. Für Michael Ratajczak schien alles so zu laufen, wie er es in seinen zwei Jahren bei Fortuna zuvor gewohnt war - und womit er sich doch nie anfreunden konnte. Der Torhüter steuerte vor der Zweitliga-Fußballpartie gegen den SC Paderborn die Ersatzbank an, saß dort eine Halbzeit lang. Dann aber wendete sich das Blatt. Die Schmerzen bei Stammkeeper Michael Melka, der sich im Training eine Zehenverletzung zugezogen hatte, wurden zu groß. Er musste zur Pause raus, Ratajczak kam ins Tor. Und er räumte diesen Platz bis heute nicht mehr.

Dass "Rata" beim 3:0 gegen Paderborn seinen Kasten sauber hielt, war ein gutes Omen für den Rest der Saison. Läppische fünf Gegentreffer kassierte der 28-Jährige in bislang 16 Heimspielen, den bisher letzten am 4. Dezember beim 3:2 gegen Arminia Bielefeld. Stolze 748 Minuten lang hat in der Esprit-Arena niemand mehr Ratajczak bezwungen, und das soll nun natürlich auch am Sonntag (15 Uhr) im letzten Saisonspiel gegen den Drittletzten Hansa Rostock so bleiben.

Falls dieses Kunststück gelänge, wäre der gebürtige Herner der erste deutsche Profitorhüter, der eine komplette Halbserie ohne Heim-Gegentreffer absolviert hätte. "Es war mir eher unangenehm, dass ich seit Wochen auf diesen möglichen Rekord angesprochen wurde", gibt Ratajczak zu. "Schließlich motiviert es die Stürmer ja noch mehr, wenn sie diese Geschichten hören. Aber irgendwann kann man sich nicht mehr wehren, und diese Serie ist ja auch nichts, wofür ich mich schämen müsste."

"Rata" legt allerdings großen Wert darauf, dass die vielen Zu-Null-Spiele nicht allein sein Erfolg sind. "Alle Spieler haben daran mitgearbeitet, auch die Stürmer", erklärt der Blondschopf. Die Mannschaft stehe für ihn ohnehin immer im Vordergrund, versichert er. "Es geht um den Sieg, und da freue ich mich über ein 6:5 genauso wie über ein 1:0."

Am Sonntag erlaubt sich Ratajczak jedoch eine kleine Ausnahme von dieser Regel: "Diesmal ist mir ein ,zu Null'" schon ein kleines bisschen wichtiger als sonst. Ich freue mich einfach über die Chance, diesen Rekord aufzustellen und damit unsere Serie mit einer ganzen Saison ohne Heimniederlage zu bewahren." Vor vielleicht ausverkauftem Haus könne das Team das dann richtig genießen, aber: "Wir dürfen und werden es nicht als Partyspiel ansehen. Für Rostock geht es um den Klassenerhalt - und für uns um unsere Serien."

(RP)
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