Besitzer verprügelt Randalierer greifen Dönerläden an

Frankfurt/Main (RPO). 20 bis 30 randalierende Jugendliche haben in Dresden nach dem EM-Erfolg der deutschen Fußballmannschaft gegen die Türkei mehrere Dönerläden angegriffen. Dabei wurden zwei Menschen verletzt.

 Die Polizei in Dresden kam zu spät.

Die Polizei in Dresden kam zu spät.

Foto: AP, AP

Die Randalierenden schlugen in der Nacht zum Donnerstag die Scheiben eines Dönergeschäfts ein, verwüsteten die Einrichtung, zündeten eine türkische Flagge an und verletzten die beiden Betreiber des Ladens, wie ein Polizeisprecher erklärte. Sie mussten ärztlich behandelt werden, einer von ihnen wurde zeitweise ins Krankenhaus eingeliefert. Ein anderer aus der Türkei stammender Imbissbetreiber sagte der AP: "Ich hatte Todesangst."

Nach Polizeiangaben warfen die dunkel gekleideten und maskierten Täter die Scheiben von drei Imbissen ein. Zudem warfen die Täter Flaschen in die Lokale und zündeten Böller. Die Polizei erklärte, die Unbekannten hätten sich vor dem Eintreffen der Beamten entfernt. "Das ging alles ganz schnell", sagte ein Sprecher. "Da sind wir als Polizei zu spät gekommen." Die Polizei schließt nicht aus, dass es sich bei den Tätern um Hooligans vom Dresdner Fußballklub Dynamo handeln könnte. Der Sprecher sagte, die Ermittlungen liefen auf Hochtouren.

Zeugen zur Mithilfe aufgerufen

Die Polizei nahm Ermittlungen wegen Körperverletzung und Landfriedensbruchs auf. Zugleich rief sie Zeugen zur Mithilfe auf. Augenzeugen zufolge griffen die schwarz gekleideten und maskierten Männer gezielt die türkischen Lokale im Stadtteil Dresden-Neustadt an.

Ein Betreiber eines kleinen Lokals sagte, er habe große Angst ausgestanden, nach dem ersten Angriff die Jalousien heruntergelassen, die Polizei gerufen und sich im Innern seines Ladens versteckt. In einem anderen Lokal räumten Mitarbeiter am Vormittag auf und fegten die Scherben zusammen.

Auch in Thüringen ist es zu einem Angriff auf einen Dönerladen-Besitzer gekommen. Nach dem Spiel scherten drei junge Männer im Alter zwischen 16 und 18 Jahren in Brotterode im Landkreis Schmalkalden-Meiningen aus einem Autokorso aus, hielten vor einem Dönerladen und verprügelten den 21-jährigen Besitzer, wie Polizeisprecher Eberhard Wagner in Suhl am Donnerstag erklärte. Der 21-Jährige wurde am Kopf verletzt. Genauere Angaben konnte der Sprecher zunächst nicht machen.

(ap)
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