Bundesliga am Freitag Dortmund und Werder kämpfen um die Tabellenspitze

Dortmund · Bremens Trainer hat einen neuen Spitznamen: Nach zwei glücklichen Siegen ist die Rede von "Dusel-Dutt".

Es ist ein eigenartiges Spitzenspiel. Borussia Dortmund war nicht nur in Fachkreisen nach zwei eher leichten Auftaktspielen im oberen Bereich der Tabelle erwartet worden. Aber der Gegner am Freitag (20.30 Uhr/Live-Ticker), Werder Bremen, galt allgemein als eine Gesellschaft mit nur sehr beschränkter Hoffnung. Trotzdem verbuchte das Team ebenfalls zwei Siege. Weil die vergleichsweise glücklich zustande kamen, hat die Branche dem Werder-Trainer einen neuen Spitznamen verpasst: "Dusel-Dutt".

Der Coach, Vorname Robin, wird es verschmerzen. Schließlich war das viele Jahre ein Adelsprädikat für die Bayern, deren Erfolge in den engen Spielen vielen als glücklich erschienen. So völlig unverdient findet Dutt die 1:0-Siege bei Eintracht Braunschweig und gegen Augsburg nicht. Sie bilden jedenfalls schon mal ein brauchbares Polster, und vor dem üblichen Geschrei nach einem Fehlstart haben sie Bremen auch bewahrt.

Nun kommt auf die Hanseaten allerdings "ein ganz anderes Kaliber" zu, wie Dutt mit Recht feststellt. Dortmund hat die bisherigen Bremer Gegner ebenfalls mit mehr (2:1 gegen Braunschweig) und weniger Mühe (4:0 in Augsburg) geschlagen. Und es hat in einigen Phasen angedeutet, dass die Saison-Voraussagen der Experten nicht unbedingt unberechtigt waren. Der BVB ist zwar noch lange nicht auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft angelangt, aber er bewies vor allem gegen Braunschweig, dass er mit Geduld und individueller Klasse ein Abwehrbollwerk knacken kann.

Eine ähnliche Aufgabe könnte ihm am Freitag bevorstehen. Das glaubt zumindest Dutts Amtsbruder Jürgen Klopp. "Es heißt für uns, Lösungen zu finden", sagt er. Und er ist überzeugt davon, dass Bremen über deutlich mehr fußballerische Mittel verfügt als Aufsteiger Braunschweig. "Werder kann in jeder Phase gefährlich werden", mahnt der Dortmunder Trainer, "da schlummert viel Potenzial, das darauf wartet, freigelassen zu werden."

Er könnte das auch über das eigene Team sagen, das von seinen ersten Gegnern noch nicht zu Topleistungen herausgefordert wurde. Namentlich vom mit 27,5 Millionen Euro Ablösesumme teuersten Zugang Henrikh Mkhitaryan darf Klopp noch mehr verlangen als beim Pflichtspieldebüt gegen die Eintracht am vergangenen Wochenende. Der Armenier gab auch gegen den Neuling zumindest Kostproben seiner großen fußballerischen Fähigkeiten. "Nach der Verletzungspause war das schon überragend", erklärt Klopp.

(RP)
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