Borussia Mönchengladbach Kruse will mit Verspätung nach Europa

Fussball · Der Stürmer qualifizierte sich vergangene Saison mit Freiburg für die Europa League, wechselte dann aber zu Borussia. Mit der ist er nun Vierter – und trifft am Sonntag (17.30 Uhr/Live-Ticker) auf den Sport-Club. Dessen Präsident freut sich auf Kruse.

 So kannte man Max Kruse in Freiburg, so kennt man ihn nun auch in Gladbach: in Jubelpose. Elf Tore erzielte er in der vergangenen Saison für den Sport-Club, schon sieben schaffte er in 13 Spielen für Borussia.

So kannte man Max Kruse in Freiburg, so kennt man ihn nun auch in Gladbach: in Jubelpose. Elf Tore erzielte er in der vergangenen Saison für den Sport-Club, schon sieben schaffte er in 13 Spielen für Borussia.

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Der Stürmer qualifizierte sich vergangene Saison mit Freiburg für die Europa League, wechselte dann aber zu Borussia. Mit der ist er nun Vierter — und trifft am Sonntag (17.30 Uhr/Live-Ticker) auf den Sport-Club. Dessen Präsident freut sich auf Kruse.

Max Kruse hat den Rat seiner früheren Kollegen nicht befolgt. Als die vergangene Saison vorbei war und feststand, dass der SC Freiburg künftig Europa bereisen würde, gaben sie dem scheidenden Stürmer mit auf den Weg, er solle doch auf der Playstation die Europa League durchspielen. "Wenn, dann spiele ich andere Sachen", sagt Kruse jetzt, kurz bevor der mit seinem neuen Arbeitgeber Borussia auf den Sport-Club aus dem Breisgau trifft.

Dass den Freiburgern ihre humorigen Sprüche inzwischen etwas vergangen sein dürften, zeigt die Tabelle. Freiburg steht auf einem Abstiegsplatz, während Kruse mit seinen Borussen Vierter ist und sich anschickt, in der nächsten Saison mit Verspätung dann doch international tätig zu sein. "Auf ein Jahr kommt es da nicht an", sagt er.

Dass er auf die Früchte der Arbeit der abgelaufenen Saison verzichten musste, hat Kruse nur anfangs etwas gestört. Inzwischen "gibt es keine zwei Meinungen, der Wechsel war der richtige Schritt". Er hat sich für den Klub mit der langfristig besseren Perspektive entschieden. Und Kruse tut in Gladbach, was er zuvor in Freiburg tat: Er schießt Tore und trägt damit zum Höhenflug seiner Mannschaft bei. Vier Siege am Stück gab es zuletzt, nun soll am Sonntag der fünfte Sieg folgen.

Kruse ist ganz emotionslos, was das Treffen mit dem Ex angeht. "Ich will immer das Bestmögliche erreichen — und das sind drei Punkte", sagt er. Dass er auch in emotionalen Spielen cool bleibt, zeigte er bei Borussias 2:0 in Hamburg, der Stadt, die seine Heimat ist. Er schoss beide Tore.

Es waren indes seine bislang letzten statistischen Beteiligungen an Erfolgserlebnissen, beim 3:1 gegen Nürnberg und beim 2:0 in Stuttgart waren es andere, die Punkte für die Scorerwertung einsammelten. Kruse stört das nicht. Gleichwohl würde er am Sonntag gern wieder Torschütze sein. In der Vorsaison traf er noch zweimal für Freiburg gegen Gladbach — obwohl gerade bekanntgeworden war, dass er zu Borussia wechseln würde.

Freiburg-Präsident schwärmt von Kruse

Elf Tore erzielte er insgesamt für Freiburg und machte damit nicht nur seinem dortigen Trainer Christian Streich, den er rückblickend als wichtigen Förderer definiert, viel Freude. Kein Wunder, dass er in Freiburg noch jetzt viele Bewunderer hat. Einer ist Freiburgs Präsident Fritz Keller (56). Der gerät ins Schwärmen, wenn man ihn auf Kruse anspricht "Ich freue mich über die tolle Entwicklung von Max. Er fühlte sich bei uns vom ersten Augenblick an sehr wohl, wir alle hatten ihn ins Herz geschlossen. Er ist in Freiburg bis in die Nationalelf durchgestartet", sagt Keller. "Als er 2012 vom Zweitligisten St. Pauli kam, brachte Christian Streich ihm noch das Kämpfen bei und schneiderte ihm eine Rolle als Neuneinhalb auf den Leib", sagt Keller, dem das Restaurant "Schwarzer Adler" in Oberbergen gehört.

Für Keller ist es keine Überraschung, dass die Vereinigung der Vertragsfußballer Kruse mit dem "Silbernen Pfeil" als besten Newcomer 2012 auszeichnete. "Er hat es verdient", sagt Keller. "Seine Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen, er wird noch viel besser. Wir alle in Deutschland werden noch viel Freude an diesem wunderbaren Fußballer haben. Wir hätten ihn gerne noch länger gehalten, aber so ist halt die Bundesliga. Die Guten werden immer wieder von reicheren Vereinen weggekauft, das geht der Borussia ja auch nicht anders", sagte er.

Keller ist bei (fast) allen Spielen der Freiburger dabei. "Ich komme auch mit nach Gladbach. Borussia ist ein toller Verein, da herrscht immer eine prima Stimmung. Und ich freue mich, Max Kruse wieder zu sehen. Leider nicht mehr in unserem Freiburger Trikot", sagt Keller. Kruse zu sehen ist ihm eine Freude, ein Kruse-Tor hingegen würde ihm keinen Spaß machen.

(RP)
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