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Superstar fehlt Bayern bis August Gute Wünsche für Ribéry

Düsseldorf (RPO). Franck Ribéry zählt gewöhnlich nicht zu der Sorte Fußballer, die ohne Grund länger auf dem Boden verharren. Die sich gerne mal den Knöchel halten, um Zeit zu schinden oder mit Theatralik versuchen, den Schiedsrichter zu beeinflussen. Der französische Nationalspieler hasst es, gefoult und in seinen Aktionen unterbrochen zu werden.

Das bittere Ribery-Aus
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Gegen Italien blieb er jedoch nach acht Minuten liegen. Der 24-Jährige krümmte sich vor Schmerzen, hielt sich die Hände vor das Gesicht und packte verzweifelt den Arm seines Mannschaftsarztes -nachdem er sich im Laufduell mit dem Italiener Ginaluca Zambrotta unglücklich in dessen Bein verhakt hatte und auf den nassen Rasen im Letzigrund von Zürich gestürzt war.

"Es war eine Katastrophe, was mit Ribéry passiert ist", befand Frankreichs Torjäger Thierry Henry, der seinem Teamkameraden während dessen Abtransport besorgt das Gesicht getätschelt hatte. Ribérys Griff ans Knie und seine anschließende Bergung mit dem elektrisch betriebenen "Letzimobil" deuteten zunächst auf eine schlimme Verletzung hin.

Doch noch am Abend gab der französische Trainer Raymond Domenech Entwarnung. Der anfängliche Verdacht, Ribéry werde auf einen Unterschenkelbruch hin im Züricher Krankenhaus untersucht, habe sich ebenso wenig bestätigt wie eine mögliche Knieverletzung. Vielmehr habe er sich "nur" das Knie verdreht.

"Er geht an Krücken und kann sein Bein nicht belasten", sagte der Coach. Eine genaue Diagnose wurde allerdings erst gestern Abend bekannt nach einer Untersuchung in Basel. Dort hatte Hans-Wilhelm Müller-Wohlfarth, Mannschaftsarzt des FC Bayern und des deutschen Nationalteams, einen Syndesmoseriss im linken Sprunggelenk diagnostiziert.

Ribéry, mit 26 Millionen teuersten Einkauf der Vereinsgeschichte, wird dem deutschen Rekordmeister rund zwei Monate und damit auch beim Saisonauftakt Mitte August fehlen.

Die Bilder der Verletzung hatten auch Ribérys Vereinskollegen Bastian Schweinsteiger schaudern lassen. "Ich war geschockt, wie auch die anderen Spieler, die das gesehen haben", kommentierte er. "Ich wünsche Franck, dass er so schnell wie möglich gesund wird und die Verletzung nicht allzu schlimm ist."

Michael Henke, bislang Co-Trainer unter Trainer Ottmar Hitzfeld und unter dessen Nachfolger Jürgen Klinsmann künftig für die Spielbeobachtung zuständig, glaubte schon vor Müller-Wohlfarths Diagnose nicht an eine Genesung bis zum Bundesliga-Start: "Das ist ein Schock. Ich bin zwar kein Mediziner. Aber ich befürchte, dass Franck Ribéry die gesamte Vorbereitungszeit ausfällt und auch am 15. August fehlt."

Das ist für die Münchner, die in der kommenden Saison nicht nur die Deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal verteidigen, sondern auch in der Champions League mitmischen wollen, ein herber Verlust. Wie wichtig er für Bayern oder auch das Nationalteam ist, fällt erst dann richtig auf, wenn der zum Islam konvertierte Mittelfeldspieler nicht auf dem Rasen wirbelt. Siehe das letzte EM-Spiel der Franzosen gegen Italien.

In dem standen sie ohne ihren Antreiber schon frühzeitig auf verlorenem Posten. Vielleicht war das die Ironie des Schicksals, denn nach langen Diskussionen um die richtige Position Ribérys hatte Domenech den 24-Jährigen am Dienstag erstmals auf der linken Seite aufgeboten. Und nicht wie sonst auf rechts.

(VON STEFANIE SANDMEIER)
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