Krefeld Pinguine Spiel 3: Pinguine stecken in einem Play-off-Tief

Krefeld · Die Krefelder haben am Freitagabend im ausverkauften König-Palast ihre Fans enttäuscht und mussten sich im dritten Viertelfinalspiel gegen den ERC Ingolstadt in der Verlängerung geschlagen geben. Am Sonntag steigt das vierte Spiel.

Spiel 3: Krefelder Pinguine - ERC Ingolstadt
14 Bilder

Spiel 3: Krefelder Pinguine - ERC Ingolstadt

14 Bilder

Kein Biss, keine Leidenschaft, kein Spielwitz und nervös ohne Ende: So werden die Pinguine in der Play-off-Serie gegen Ingolstadt keinen Blumentopf mehr gewinnen können. Gegen ein stark dezimiertes Team der Panther fanden die Krefelder keine zwingenden Mittel, das Match trotz einer 2:1-Führung zu gewinnen. Im letzten Drittel versuchten sie es zwar noch mit der Brechstange, doch in der Verlängerung führte einer von diesen unzähligen Fehlern an diesem Abend im eigenen Drittel zu der zweiten Viertelfinal-Niederlage gegen die Oberbayern. Die Schwarz-Gelben stecken ausgerechnet zum Saisonhöhepunkt in einem kleinen Tief. Ob sie da schon morgen im vierten Duell in Ingolstadt (14.30 Uhr, live bei Servus TV) herauskommen, ist angesichts der gestrigen Leistung sehr fraglich.

Flug statt Bus nach Durchfall-Erkrankung

Spiel 1: Krefeld Pinguine - ERC Ingolstadt
25 Bilder

Spiel 1: Krefeld Pinguine - ERC Ingolstadt

25 Bilder

Der König-Palast war erstmals seit drei Jahren bei einem Viertelfinalspiel ausverkauft. Doch die Stimmung war vor dem Match nicht ganz so gut wie am vergangenen Sonntag beim Play-off-Auftakt. Die 1:5-Pleite im zweiten Duell war den KEV-Fans auf den Magen geschlagen. Apropos Magen. Mit dem hatten die Panther seit gestern stark zu kämpfen. Neben zwei verletzten Spielern fehlten gleich sieben Akteure wegen Durchfall. Als der Mannschaftsbus am Donnerstag nach Krefeld fahren wollte, schickte ihn Trainer Sundblad wieder nach Hause. Denn es hätten gerade mal zwei komplette Reihen einsteigen können. Daher wurde kurzfristig für gestern Vormittag ein Flug gebucht.

Bei den Pinguinen fehlte wie erwartet Kevin Clark, der wohl auch am Sonntag passen muss. Für ihn kehrte Mark Voakes ins Team zurück. Ohne seinen Top-Torjäger entschied sich Rick Adduono, seine vier Sturmreihen so neu zu formieren, wie sie in dieser Saison höchst selten auf dem Eis zu sehen waren. Sein Team fand jedenfalls nicht ins Spiel. Die Niederlage vom Mittwoch hatte sichtlich am Selbstvertrauen der Pinguine genagt. Dazu kam eine frühe Unterzahl, weil Schiri Bauer einen sauberen Check von Istvan Sofron als Beinstellen auslegte. Sekunden später mussten auch David Fischer und Oblinger in die Kühlbox.

Führung gab Pinguinen keine Sicherheit

Den freien Platz nutzten die Panther durch einen verdeckten Distanzschuss von Greilinger zur Führung. Zum Glück trafen auch die Gastgeber bei ihrer ersten Überzahl durch Herberts Vasiljevs. Aber selbst nach dem Ausgleich taten sie sich ziemlich schwer. Es dauerte bis zur 15. Minute, ehe sich Voakes erstmals toll in Szene setzte und mit einem schönen Zuspiel den Führungstreffer von Francois Methot vorbereitete. Kurz darauf warf sich ERC-Verteidiger Köppchen in einen Schuss von Nick St. Pierre und wurde vom Puck im Gesicht getroffen. Er musste ins Krankenhaus gebracht werden, konnte aber die Heimreise mit antreten. Diese unglückliche Situation nahmen die Gäste zum Anlass, wie in Spiel eins ein wenig Jagd auf die Pinguine zu machen. Die blieben aber bis zur Pause ohne Schaden.

Die glückliche Führung gab den Pinguinen im zweiten Drittel keine Sicherheit. Die Panther zeigten mit ihren vier Verteidigern und zehn Stürmern mehr Biss und Laufbereitschaft. Selbst in Überzahl brachten die Hausherren wenig zu Stande. So war es fast zu erwarten, dass den Gästen in Unterzahl durch einen von Jeglic abgefälschten Distanzschuss von Hager der Ausgleich gelang (28.). Bis zur zweiten Pause ernteten die Schwarz-Gelben von den Rängen reichlich Kopfschütteln und teilweise sogar Pfiffe. Alles das, was die Mannschaft in der Hauptrunde in packenden Duellen ausgezeichnet hatte, war wie weggeblasen. Es war zwar ein Wille zu erkennen, doch die Aktionen wirkten verkrampft und überhastet.

Nach 3:34 Minuten war die Verlängerung vorbei

So waren die KEV-Fans froh, dass die Gäste wenigstens nicht führten und für das letzte Drittel noch Hoffnung auf Besserung bestand. An den Fans sollte es jedenfalls nicht liegen. Sie feuerten ihre Mannschaft ab der 40. Minute ununterbrochen an: "Auf geht´s Krefelder Jungs, schießt ein Tor für uns." Das nahmen sich die Pinguine zwar zu Herzen, sie machten jetzt Druck. Allerdings versuchten sie es mit der Brechstange statt mit Spielwitz. Bei einem der wenigen Entlastungsangriffe der Panther traf Greilinger den Pfosten (55.). Drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit kamen die Pinguine in Überzahl. Dabei scheiterte Perrault an Torwart Pielmeier.

Nach einer Pause von 15 Minuten ging es in die Verlängerung. Die dauerte jedoch nur drei Minuten und 34 Sekunden. Da stocherte Sabolic den Puck am kurzen Pfosten über die Linie. Die Schiris bemühten zwar noch den Video-Beweis, doch am Sieg der Panther gab es keine Zweifel.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort