Krefeld Pinguine Pinguine: Hellwig tritt zurück

Krefeld Pinguine · Der neue Aufsichtsrats-Vorsitzende der KEV Pinguine Eishockey GmbH legte kurz vor Ostern sein Amt nieder. Die genauen Gründe will der 46-Jährige seinen Aufsichtsrats-Mitgliedern nach dem 14. April mitteilen.

Krefeld Pinguine: Die Wahl des Aufsichtsrats im März 2012
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Noch nicht mal 30 Tage war Jörg Hellwig im Amt. Vor Ostern teilte der neue Aufsichtsrats-Vorsitzende und Sprecher der KEV Pinguine Eishockey GmbH seinen Mitstreitern im Führungsgremium der Schwarz-Gelben per E-Mail mit, dass er von seinem Amt mit sofortiger Wirkung zurücktritt.

Bei der Gesellschafter-Versammlung am 12. März war der 46 Jahre alte Geschäftsführer des Chemie-Unternehmens "Lanxess" einstimmig gewählt worden. Einen Tag später wurden er und seine ebenfalls neu gewählte Stellvertreterin Kirsten Schubert den Medien vorgestellt. Erst im September 2011 hatte Hellwig beim Krefelder EV den Vorsitz übernommen.

Per E-Mail mitgeteilt

"Die Gründe will uns Wolfgang Hellwig später in einem persönlichen Gespräch genauer erläutern. Aber schon bei der letzten Aufsichtsrats-Sitzung hatte er zugeben müssen, dass dieses Amt mehr Arbeit ist, als er geglaubt hatte", erklärte gestern Aufsichtsrats-Mitglied Dieter Berten auf Anfrage unserer Zeitung. Hellwig habe mitgeteilt, dass er vom 9. bis 14. April geschäftlich in China sei und sich nach seiner Rückkehr melden werde.

Auch für Wolfgang Schulz, der im Aufsichtsrat für den sportlichen Bereich zuständig ist, kam Hellwigs Entscheidung nicht ganz überraschend. "Ich habe selber seit ein paar Tagen nicht mehr mit ihm gesprochen. Doch man merkte ihm an, dass er überlastet war", erklärte Schulz, der die Entscheidung bedauert: "Ich habe ihn ja gebeten, den Vorsitz zu übernehmen. Es gab im Vorfeld mit dem KEV viele konzeptionelle Gespräche über das neue Konzept, KEV aus einer Hand. Dieses Konzept macht auch Sinn, dazu stehe ich nach wie vor. Die GmbH wird das Oberliga-Team finanzieren." Als "ungeschickt" bezeichnete Schulz die Besetzung des Podiums bei der Vorstellung des Konzepts 2015 am 29. März im KöPa: "Da hätte auch Rüdiger Noack sitzen müssen."

Kein Nachfolger geplant

Die Art und Weise, wie Hellwig seit seiner Amtsübernahme mit seinen unumstrittenen Führungsqualitäten auftrat, ließ befürchten, dass es schnell zu Konflikten kommen könnte. Besonders die Tatsache, dass er im sportlichen Bereich des DEL-Teams kräftig mitmischen wollte, obwohl er sich in diesem Bereich nicht gerade gut auskennt, stieß auf Kopfschütteln.

Insider an der Westparkstraße sprechen davon, dass Hellwig mit Geschäftsführer Robert Haake und dem Sportlichen Berater Rüdiger Noack nie oder nicht mehr auf einer Wellenlänge funkte und sogar mit eisernen Besen kehren, sprich das vorhandene Personal austauschen wollte. "Davon weiß ich nichts. Es gab nur ein Gespräch, bei dem Dinge vernünftig diskutiert und geklärt wurden. Ein Personalaustausch hätte es mit mir sicher nicht gegeben", sagte Schulz.

Der ging Montagnicht davon aus, dass es einen Nachfolger für Hellwig geben wird. Denn nachdem Wilfrid Fabel bekannt gegeben hatte, dass er Ende Januar das Amt des Aufsichtsrats-Vorsitzenden niederlegen wird, gab es Überlegungen, die Aufgaben auf verschiedene Schultern zu verteilen. "So werden wir es jetzt wohl machen", erklärte Schulz.

(RP/ila)
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