Krefeld Pinguine Mit Volldampf gegen die Mauer gesaust

Krefeld Pinguine · Es war ein Meilenstein für das Krefelder Eishockey, der am 13. März über die Westparkstraße rollte, als die Zusammenarbeit zwischen Nachwuchsbereich (KEV) und Profis (Pinguine) auf konstruktive Beine gestellt wurde.

Krefeld Pinguine: Die Wahl des Aufsichtsrats im März 2012
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Krefeld Pinguine: Die Wahl des Aufsichtsrats im März 2012

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Jetzt hängt dieser Stein erstmal fest. Durch den besonders für die Fans überraschenden Rücktritt des Aufsichtsrats-Vorsitzenden Jörg Hellwig drängt sich die Frage auf, ob das von ihm ins Leben gerufene "Konzept 2015" nicht als "Konzept 2012/April" in die Geschichte eingehen wird.

"Wir müssen die Mauer, die auf der Westparkstraße zwischen Rheinlandhalle und König-Palast steht, endgültig abreißen", hatte Hellwig bei seiner Vorstellung gesagt. Jetzt ist er mit Volldampf gegen diese Mauer gesaust. Die Folge ist ein Image-Schaden, den die Pinguine nach der enttäuschenden Eiszeit nicht gebrauchen können. Sein Engagement, seine Ideen und sein Konzept in allen Ehren, doch der 46 Jahre alte Manager mit den Attributen eines Machers wollte vielleicht zu schnell zu viel.

Damit lässt sich notwendiger Sachverstand im Profisport nicht so einfach ausgleichen. Daran ist in Krefeld einst auch Hermann Tecklenburg im Fußball (KFC) gescheitert. Viele Fans bezeichneten Hellwig nach dessen Auftritt beim jüngsten Fan-Treffen im KöPa als Selbstdarsteller. Das geschieht oberflächlich immer, wenn Menschen in sehr kurzer Zeit in den Vordergrund rücken. Für Hellwig trifft das nicht zu. Er ist bereit, die Ärmel aufzukrempeln, mit anzupacken und die Dinge in die Tat umzusetzen.

Dazu gehört neben einer gewissen Zeit, sich einzuarbeiten, auch viel Fingerspitzengefühl. Sein Handeln bezeichneten seine Kritiker als "feindliche Übernahme". Das ist sicher übertrieben. Aber wer beim KEV glaubt, man müsse das Profi-Eishockey in Krefeld neu erfinden, ist auf dem falschen Dampfer. Oder warum gehören die Pinguine der DEL als Gründungsmitglied ohne Unterbrechung bis heute an? Über die wahren Gründe, die zu Hellwigs Rücktritt führten, werden jetzt die Spekulationen so lange ins Kraut schießen, bis er sich selbst dazu öffentlich äußern wird.

Und das ist notwendig. Ansonsten muss sich das Krefelder Eishockey um ein großes Sommerloch keine Sorgen machen. hgs

(RP/rl)
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