Sachsenring erwartet heißen Kampf DTM: Mercedes-Silberpfeil gegen Opel-Blitz

Neuss (sid). Nach drei spannenden Rennen mit riesiger Zuschauer-Resonanz geht das Duell von Mercedes und Opel in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) am Wochenende auf dem Sachsenring in die vierte Runde.

Der frühere Formel-1-Pilot Bernd Schneider (St. Ingbert) reist als Spitzenreiter an. Der Vorsprung des Favoriten im Mercedes CLK (82 Punkte) beträgt allerdings nur noch drei Zähler auf Verfolger Manuel Reuter (Mainz/79), der im Opel Astra V8 Coupe am Sonntag einen Machtwechsel anstrebt. Markenkollege Joachim Winkelhock (Korb/67) könnte als lachender Dritter ebenfalls die Führung übernehmen.

Der Sachsenring, da ist Opel-Werksfahrer Reuter sicher, ist mit den PS-starken DTM-Fahrzeugen eine besondere Herausforderung. "Die Strecke ist extrem eng für so viel Power", so der zweimalige Saisonsieger: "Es wird nicht einfach, auf dieser kurvenreichen Strecke die Leistung des Autos voll auszuspielen."

Der 3,3 Kilometer lange Kurs, auf dem nach dem Umbau seit 1996 wieder Rennen ausgetragen werden, ist am Sonntag bei zwei getrennt gewerteten Läufen (14.20/15.45 Uhr) erstmals Schauplatz der DTM. In der mehr als 70-jährigen Rennsportgeschichte des Sachsenrings waren noch nie derart PS-starke Autos am Start. Spannung ist gerantiert, denn Opel und Mercedes haben mit je drei Siegen eine ausgeglichene Bilanz.

Die ARD, die im Wechselspiel mit dem ZDF von der "DTM 2000" berichtet, wird in Sachsen ihre Sendezeit gegenüber Oschersleben verdoppeln (15.05 bis 17.00 Uhr). Geplant sind eine ausführliche Zusammenfassung des ersten Rennens, Hintergrundberichte sowie das zweite Rennen live ab 15.45 Uhr.

Was die Zuschauer am Bildschirm und bei den Rennen angeht, lässt sich bereits nach den ersten drei Veranstaltungen eine äußerst positive Bilanz ziehen: Im Durchschnitt waren es 17,2 Millionen Fernseh-Zuschauer, durchschnittlich 76.333 Fans begeisterten sich für die DTM direkt an den Rennstrecken.

Derweil geht beim Abt-Team das Warten weiter: Denn eigentlich sollte der Engländer James Thompson am Wochenende als vierter Pilot einen Abt-Audi TT-R steuern. Diesen Plan hat die Truppe aus Kempten jetzt verworfen. "Wir wollen erstmal näher an das Feld herankommen, da tut man sich mit drei Autos leichter", begründete Teamchef Hans-Jürgen Abt die Entscheidung.

Abt will das vierte Auto erst dann an den Start schicken, wenn die drei bisher eingesetzten Fahrzeuge von Christian Abt, Laurent Aiello (Frankreich) und Kris Nissen (Dänemark) wirklich deutliche Fortschritte gemacht haben. Thompson muss sich noch gedulden. "Er ist Rennprofi und hat dafür großes Verständnis. Wenn wir wirklich Land sehen, und es geht voran, dann wird er auch fahren. Er bringt uns dann auch viele Kilometer und Erkenntnisse für die nächste Saison, wir haben das Projekt langfristig angelegt", versichert Hans-Jürgen Abt.

Das Team hat damit zu kämpfen, dass die Vorbereitung auf die Saison viel zu kurz war. "Die Zeit kann man sich nicht kaufen. Man muss akzeptieren, dass alles ein bisschen länger dauert", sagt Abt und fügt hinzu: "Die Wettbewerber bleiben auch nicht stehen, und es ist immer sehr schwierig, aufzuholen. Jede Fahrt, jeder Test bringt neue Erkenntnisse. Das ist bei uns so, aber das ist auch bei den anderen so."

Letzte Standortbestimmung vor dem Sachsenring war für alle der offizielle Test am 20./21. Juli auf dem Nürburgring, dort war Uwe Alzen (Betzdorf) im Opel an beiden Tagen Schnellster. "Ich hoffe, dass der Knoten jetzt endlich geplatzt ist", sagt Alzen, der schon zuletzt am Norisring mit den Plätzen acht und sechs aufsteigende Form zeigte.

(RPO Archiv)
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