"Die wollten Dariusz als Zugpferd für ihre Veranstaltung, weil die im Pay-Per-View läuft. Wir lassen uns aber nicht vor deren Karren spannen", stellte Michalczewskis Promoter Klaus-Peter Kohl klar. Statt dessen wird der WBO-Weltmeister seinen Titel ebenfalls am 9. September in der Essener Grugahalle gegen den ehemaligen Jones-Gegner David Telesco zum 18. Mal verteidigen.

Börsenangebot von Kohl lehnte Jones ab

"Wir wollen den Druck auf Jones erhöhen. Er wird langsam nervös. Die Journalisten in Amerika wollen den Kampf auch sehen", erklärte Kohl, der schon seit langem mit Jones-Promoter Murad Muhammad in Verhandlungen steht. Ein Börsen-Angebot Kohls in Höhe von umgerechnet zehn Millionen Mark hatte Jones abgelehnt.

Promoter Kohl bekannte, dass der Kampfvertrag mit Telesco noch nicht hundertprozentig abgeschlossen sei: "Die haben wieder ein paar Sachen aus dem Vertrag gestrichen. Telesco hat schon mal gekniffen. Wir haben aber einen noch besseren Ersatzmann verpflichtet." Ungeachtet dessen sind bereits fünf Wochen vor dem Fight 1.250 Eintrittskarten verkauft worden, so dass die Veranstalter von einer mit 8.000 Zuschauern ausverkauften Halle ausgehen.

Offenbar scheint das Interesse der Fans Michalczewski weiter anzutreiben: "Natürlich frage ich mich nach einem Kampf auch schon mal, warum ich mir das noch antue. Aber wenn ich im Training bin, sage ich mir: Warum soll ich aufhören? Ich bin 32 Jahre alt und kann bestimmt noch bis 35 oder 36 boxen."