In ihrem 23. WM-Kampf musste Theiss in der fünften Runde eine harte Linke von Stawrowa, Nummer eins des WKU-Verbandes, einstecken. Die Kardiologin ging bei der Pflichtverteidigung auf die Matte und fast k.o. "Ich hab den Schlag nicht kommen sehen", sagte die langjährige Weltmeisterin nach dem Fight im Münchner Circus Krone. Danch kämpfte sie sich zurück in den Kampf, die Russin setzte aber weiterhin die härteren Treffer und brachte zwei von drei Punktrichtern damit auf ihre Seite.

"Das ist doch ein Witz"

Theiss-Trainer Mladen Steko zeigte sich nach dem Urteil enttäuscht über die Entscheidung der Punktrichter: "Sie hatte die Wirkungstreffer, ok. Aber man muss auch Punkte sammeln . Ich denke nicht, dass das Urteil in Ordnung geht. Der Russe wertet natürlich für Stawrowa, das war ja klar. Es gab aber auch keinen deutschen Punktrichter, das ist doch ein Witz."

Ihre russische Gegnerin hatte vor dem Kampf große Töne gespuckt: "Ich schicke Christine Theiss vorzeitig in den Ruhestand und mache aus ihr eine Babuschka." "Ich habe zwar Respekt vor russischen Kämpferinnen, aber ich lasse mich ganz bestimmt nicht von einer Gegnerin in Rente schicken. Wann und wie ich abtrete, entscheide ich ganz allein — und zwar als Weltmeisterin", hatte Theiss daraufhin geantwortet.

Nach ihrer ersten Niederlage wirkte Theiss zwar geschockt, aber auch entschlossen: "Ich habe es vor dem Kampf gesagt und ich stehe weiterhin dazu: Ich trete nicht mit einer Niederlage ab. Auf keinen Fall. Es gibt eine Revanche."