London Gabriel verdoppelt Hilfen für hungernde Somalier

London · Politiker und Vertreter von Hilfsorganisationen sind gestern zu einer internationalen Somalia-Konferenz in London zusammengekommen. Auch Bundesaußenminister Sigmar Gabriel nahm an dem Treffen teil. Die Konferenz wird von einer drohenden Hungersnot in dem Land am Horn von Afrika aufgrund anhaltender Dürre überschattet.

Die Gefahr sei trotz rascher internationaler Hilfe noch nicht abgewendet, sagte der Koordinator für humanitäre Maßnahmen der Vereinten Nationen, Peter de Clercq. Dazu seien weitere Schritte und Geldmittel notwendig. Gabriel kündigte an, die deutsche Hilfe für Somalia von 70 auf 140 Millionen Euro zu verdoppeln. Nötig sei aber auch eine nachhaltige Entwicklung, um ähnliche Krisen in der Zukunft zu verhindern.

Somalia gehört zu den ärmsten Ländern der Erde - seit 25 Jahren ist der Küstenstaat durch Bürgerkrieg und Dürrekatastrophen zerrüttet. Das Land gilt als gescheiterter Staat, Hort der Piraterie und Rekrutierungsfeld für Terroristen. Die islamistische Terrororganisation Al Shabaab ringt um die Vorherrschaft mit der international anerkannten Regierung in Mogadischu, die aber außerhalb der Hauptstadt wenig Kontrolle über das Land hat.

Allein bei der bisher letzten Hungerkatastrophe 2011 kamen mehr als 250.000 Menschen ums Leben. Doch anders als vor sechs Jahren herrscht die Notlage dieses Mal nicht nur in Teilen des Landes, sondern fast überall. Den UN zufolge sind 6,5 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen und mehr als drei Millionen akut vom Hungertod bedroht.

(RP)
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