Porträt Das ist Sigmar Gabriel
2009 übernahm Sigmar Gabriel den Vorsitz der SPD – weil den Job damals keiner machen wollte, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" kommentierte. Doch die größte Herausforderung war sicherlich die, seine Partei von einer großen Koalition unter Angela Merkel zu überzeugen. Ihm gelang mit dem Mitgliederentscheid der Kunstgriff. Im März 2017 trat er aber zugunsten von Kanzlerkandidat Martin Schulz als SPD-Chef zurück. Einer neuen großen Koalition wird er nicht mehr angehören.
In der großen Koalition ist Sigmar Gabriel Vizekanzler und zunächst Wirtschafts- und Energieminister, seit dem 27. Januar 2017 Außenminister.
Gabriel übernahm das Amt des Außenministers von seinem Parteikollegen Frank-Walter Steinmeier. Dieser wurde am 12. Februar der Nachfolger von Joachim Gauck als Bundespräsident.
Gabriel kannte das Risiko, eine große Koalition einzugehen, war er doch selbst im ersten Bündnis dieser Art unter Merkel Umweltminister. Er verstand sich gut mit der Kanzlerin, doch seine Partei erlitt nach vier Jahren als Partner der Union eine herbe Wahlniederlage.
Dass Gabriel gern offen seine Meinung sagt, hat er schon mehrmals bewiesen – scharfzüngig und auch manchmal polterig. Der SPD-Politiker gilt als egoistisch, unzuverlässig und gelegentlich wankelmütig. Aber er ist auch bekannt als ehrgeizig, fleißig und strategisch brillant. Sein Meisterstück legte er in den Koalitionsverhandlungen 2013 vor, als er sowohl die Union als auch die kritische SPD-Basis einzubinden vermochte.
Von Dezember 1999 bis Februar 2003 war Gabriel Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, damals mit 40 Jahren der jüngste deutsche Ministerpräsident. Mitglied des Parteivorstandes ist er seit 2007.
Vor der Politik war Gabriel als Berufsschullehrer tätig. Er lebt mit seiner Familie in Goslar.
Gabriel wurde 1959 in Goslar geboren. Er hat drei Töchter. Als seine Hobbys nennt er auf seiner Webseite Segeln, Tennis, Radtouren und Reisen.
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