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Deal zur Urananreicherung Iranische Politiker sprechen von Täschungsmanöver

Teheran (RPO). Im Streit um Irans Urananreicherung im Ausland haben ranghohe iranische Politiker am Samstag den Schlichtungsvorschlag der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) kritisiert. Parlamentspräsident Ali Laridschani warf dem Westen laut Nachrichtenagentur Isna "Täuschung" vor.

Der Außenpolitiker Allaeddin Borudscherdi forderte, zusätzliches Uran vom Ausland zu kaufen statt eigenes zur Anreicherung dorthin zu bringen. "Die Westler wollen uns in eine Richtung drängen, um uns zu täuschen und uns Dinge aufzudrücken", sagte Laridschani. Das Angebot sehe vor, dem Iran im Ausland auf eine Stufe von 20 Prozent angereichertes Uran für den Teheraner Forschungsreaktor zu medizinischen Zwecken nur zu liefern, wenn Teheran sein angereichertes Uran hergebe. "Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen diesen beiden Sachen", sagte Laridschani.

Nach den Regeln der IAEA stehe es dem Iran zu, vom Ausland das benötigte Uran geliefert zu bekommen, sagte Laridschani. "Meinem Gefühl nach haben die Amerikaner hinter den Kulissen Verträge mit einigen Ländern, damit sie uns unter dem Vorwand, den benötigten Brennstoff zu liefern, unser angereichertes Uran wegnehmen können."

Ali Bagheri, einer der iranischen Unterhändler, sagte, Teheran werde 110 Kilogramm auf ungefähr 20 Prozent angereichertes Uran bekommen. Dieses sei für den Forschungsreaktor für eine Dauer von "zehn bis 15 Jahre" ausreichend. In dem Forschungsreaktor werden Isotope zur Behandlung von Krebszellen hergestellt.

IAEA-Generaldirektor Mohamed ElBaradei hatte am Mittwoch einen Vertragsentwurf vorgelegt, in dem Teheran aufgefordert wird, bis zum Jahresende 1200 seiner 1500 Kilogramm leicht angereicherten Urans an Russland zu liefern. Dort soll es auf 19,75 Prozent angereichert werden. Damit soll verhindert werden, dass der Iran selbst das Uran anreichert.

Während Russland, die USA und Frankreich dem Vorschlag am Freitag zustimmten, kündigte Teheran eine Entscheidung erst für die kommende Woche an. US-Außenamtssprecher Ian Kelly forderte eine baldige Antwort.

Nach Ansicht Borudscherdis sollte der Iran das Uran nicht zur Aufbereitung ins Ausland bringen, sondern stattdessen zusätzliches auf 20 Prozent angereichertes Material kaufen. Das leicht angereicherte Uran des Landes könne gut für den im Bau befindlichen Forschungsreaktor in Arak und eine geplante Atomanlage in Darchowein verwendet werden, sagte der Vorsitzende des Ausschusses für Außenpolitik.

Unterdessen brachen am Samstag vier Inspektoren der IAEA von Wien nach Teheran auf. Sie sollen am Sonntag eine im Bau befindliche Atomanlage zur Urananreicherung in der Nähe der Stadt Ghom inspizieren.

(AFP/tim)
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